Eine rosafarbene Rosenblüte überzogen mit einem Hauch von Schnee
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Radio Wien Pflanzentipp

Der Weihnachtsschmuck der Natur

In den nächsten Wochen sprießen wieder Lichterketten, blinkende Engel oder Weihnachtsmänner mit Leuchtnase. Radio Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger empfiehlt, in diesen letzten Wochen des Jahres in die Natur oder in den Garten zu gehen. Denn der Winterschmuck der Natur ist um einiges kreativer.

Sind es im Frühling und Sommer die bunten Blüten, so sind es im Herbst die bunten Blätter. Und jetzt im beginnenden Winter ist die Zeit von außergewöhnlichen Rinden und Ästen, die dritte Dimension im Garten. Der Raureif, der kunstvoll den Garten schmückt, die letzten Rosenblüten, wie angezuckert präsentieren sie sich im ersten, zarten Morgenlicht oder die Spinnweben, die schon an sich eine Pracht sind, aber mit den zarten Eiskristallen zum vollendeten Kunstwerk werden.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 26. November 2021

Für die Gartenliebhaber ist nun endgültig klar, dass das Abschneiden von Stauden im Herbst „Schnee von gestern“ ist. Einerseits sind die Samenstände vieler Pflanzen eine wertvolle und beliebte Nahrung bei vielen Vögeln und Unterschlupf für Insekten, die hier im Garten überwintern, andererseits sind genau diese Strukturen die Grundlage für die ersten winterlichen Eiskristalle.

Frost  auf einer vertrockneten Blüte in der Natur mit einem Feld im Hintergrund
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Vom Spindelstrauch bis zur Korkenzieherhasel

Besondere Aufmerksamkeit verdienen jetzt die Äste und Rinden: Vom Zimtahorn (Acer griseum) hat Ploberger schon oft geschwärmt, denn er hat eine Rinde, die sich wie das Gewürz vom Stamm löst, aber natürlich ohne Würze ist. Der Flügel-Spindelstrauch (Euonymus alatus), auch Korkflügelstrauch genannt, ist gerade im laublosen Zustand ein Blickpunkt im Garten. Birken sind ja nun wahrlich nicht die beliebtesten Bäume, doch wer sie jetzt laublos und emotionslos betrachtet, muss zugeben: Wenn die weißen Stämme im fahlen Winterlicht regelrecht strahlen, dann gehören sie zu den Stars im Garten.

Im Frühling und Sommer hat Ploberger mit einem Gehölz immer Mitleid. Alle anderen Gehölze schmücken sich mit saftigen großen Blättern, die Korkenzieherhaselnuss (Corylus avellana ‚Contorta’) macht aber da eine traurige Gestalt. Verkrüppelte Blätter, die eher krank aussehen lassen nicht ahnen, wie sich dieser Strauch im Winter zu einer wahren Attraktion entwickelt. Dann ist dieser Strauch ein Star, einem Monument gleich steht er dann da. Kommt dann der erste Schnee, können sich Lichterketten & Co endgültig verstecken.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.