Lila blühende Orchidee Vanda
Karl Ploberger
Karl Ploberger
Radio Wien Pflanzentipp

Die Hitparade der Orchideen

Keine andere Zimmerpflanze wird so oft verkauft. Besonders die Sorte Phalaenopsis blüht bei richtiger Pflege fast das ganze Jahr. Für „Radio Wien“- Pflanzenexperte Karl Ploberger die perfekte Orchidee für Einsteiger.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 10. Dezember 2021

In früheren Zeiten waren Pflanzenjäger unterwegs, um für die damalige „bessere Gesellschaft“ in fernen Ländern nach pflanzlichen Raritäten zu suchen, oft unter Einsatz ihres Lebens. Heute ist das einfacher, Orchideen gibt es in fast allen Gärtnereien und Blumengeschäften und sie sind mittlerweile die meistverkauften Zimmerpflanzen, nicht nur zur Weihnachtszeit.

Die Phalaeonopsis
Der absolute Superstar unter in den Orchideen. Dank der jahrzehntelangen Züchtung gibt es nun viele Sorten, die das Zimmerklima problemlos vertragen. Diese Orchideen waren ursprünglich Epiphyten, so genannte Aufsitzerpflanzen. Sie lebten also auf den Ästen in den Baumwipfeln am Moos und der Rinde. Daher ist die einzige Bedingung für ein gutes Wachstum: Richtig gießen, sie sollten alle ein bis zwei Wochen durchdringend gewässert werden. Gedüngt wird etwa einmal pro Monat. Besonders beliebt sind die Farben lila und zu Weihnachten natürlich auch weiß.

Lila blühende Orchidee Vanda
Karl Ploberger
Die Orchidee Vanda: Ideal ist ein heller Standort am Wohnzimmerfenster, direkt über dem Heizkörper

Die Frauenschuhorchidee
Botanisch heißt diese Orchidee Paphiopedilum. Für viele ist das die Orchidee schlechthin, gibt es sie doch auch als heimischen Frauenschuh, der bei uns in den Voralpen zu finden ist und unter strengstem Naturschutz steht. Die Kunst der Züchter haben aus den tropischen Arten diese langlebigen und robusten Pflanzen fürs Zimmer geschaffen. Diese Orchideen gehören zu den Erdorchideen, dennoch dürfen sie auch nicht in normaler Blumenerde gezogen werden. Beim Gießen aufpassen: Staunässe ist auch für diese Pflanzen tödlich.

Die Stiefmütterchenorchidee
Den deutschen Namen hat sie bekommen, weil die Blüten den Stiefmütterchen ähnlich sehen. Tatsächlich sind sie viel schöner und strahlen in kräftigem Rot mit wunderschönen Blütenzeichnungen. Auch diese Orchidee ist das Ergebnis von jahrelangen Züchtungen, die Vorfahren waren 30 verschiedene Wildarten, die alle aus Mittelamerika stammen. Miltonien benötigen mehr Feuchtigkeit und dürfen nie austrocknen.

Die Vanda
Eine der außergewöhnlichsten Orchideen, die erst in den letzten Jahren so richtig Einzug in die Wohnung hält. Die Kultur ist nicht ganz einfach, hat man allerdings den Dreh heraußen, blühen sie Jahr für Jahr. Das besondere: Sie wächst ohne Erde (in der Wildnis auf Bäumen) und wird daher am besten in einer Vase gehalten. Einmal pro Woche Vase mit Wasser füllen, einige Minuten warten und komplett ableeren.

Die Cattleya
Für diese Orchidee opferten Anfang des 19. Jahrhunderts die Orchideenjäger Kopf und Kragen. Sie waren die begehrtesten Pflanzen. Ein englischer Sammler namens William Cattley hatte die größte Sammlung und gab ihr um 1820 den Namen. Normalerweise gehören die Cattleyen ausschließlich in die Hände von Profis. Im Gewächshaus bringen die Pflanzen riesige Blüten, die meist auch fantastisch duften. Allerdings sind einige der klein bleibenden Arten auch für das Blumenfenster geeignet.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.