Grünkohlsprossen auf einem Teller
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Radio Wien Pflanzentipp

Vitaminschub mit Sprossen

Wenn der Garten kein frisches Gemüse mehr liefert, wenn die Kräuter nur noch mit einigen wenigen Blättern die Würze liefern, dann muss der Liebhaber von frischem Grün nicht gleich zum Glashaussalat greifen, sondern er baut sich die Vitaminspender wie Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger selbst an.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 18. Februar 2022

Ob Linsen, Mungobohnen, Rettich, Senf oder Brokkoli oder auch die beliebte Kresse, sie alle werden zu herbstlichen Vitaminspendern und das schon in drei bis fünf Tagen. Länger dauert es nicht, dass aus den Samenkörnern kleine, schmackhafte, zarte Minipflänzchen werden – meist Keimlinge oder Keimsprossen genannt.

Zum Keimen benötigen die Samen nur drei Dinge: Wasser, Licht und Wärme. Erde brauchen sie keine, sie wachsen am besten in Keimapparaten, aber auch auf einer feuchten Küchenrolle erwachen die Samen im Nu. Das Samenkorn ist ein Intensivspeicher, im Keimstadium erreicht die Pflanze ihr höchstes Vitalstoffangebot und ist damit das frischeste und gesündeste Gemüse. Beim Kauf des Saatgutes muss darauf geachtet werden, dass es sich um Keimsprossen-Samen handelt. Anderes Saatgut (vor allem das Nicht-Biologische) ist oft chemisch behandelt und daher ungenießbar.

Kresse und Rettich-Sprossen in Plastikgefäßen auf einem Fensterbrett
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Die Anschaffung eines Keimgerätes lohnt sich

Für die ersten Versuche empfiehlt Ploberger die Kresse. Sie ist am schnellsten beim Keimen und liefert innerhalb von wenigen Tagen eine perfekte Würze fürs Brot oder den Salat. Aber die Auswahl ist noch viel, viel größer als man denkt: Radieschensprossen sind pikant würzig und sollen bei Galle- und Leberleiden empfehlenswert sein. Rucolakeimlinge schmecken wie das ausgewachsene Kraut. Rotkohl färbt sich schon im „Babyalter“ mit einem dunklen rotgrünen Schimmer. Brokkoli gilt als besonders gesund, angeblich soll er krebshemmende Stoffe enthalten.

Sprossengärtner kann jeder werden, idealerweise besorgt man sich ein Keimgerät. Auf kleinstem Raum können mehrere Sprossenarten sogar zeitversetzt zum Keimen gebracht werden, da mehrere Schalen übereinander geschichtet sind. Keimgläser und Keimboxen gibt es von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen Systemen. Wichtig bei allen Boxen ist die Kontrolle des Wasserabflusses, der durch Samen oder die kleinen Keime schnell verstopft werden kann, denn täglich muss mindestens einmal gewässert werden – meist genügt es, wenn das Wasser in die oberste Schale geleert wird und dann durch die Tassen tropft. Überschüssiges Wasser sollte man wegkippen. Sind die Sprossen gekeimt, reichen Wassersprühungen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.