Zartrosa Rosenblüten in einem Garten
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Radio Wien Pflanzentipp

Fragen zum Frühlingsstart

Wenn die Luft nach Frühling riecht, dann wollen alle zu Töpfen, Erde, Schaufel und Schere greifen und im Postfach von Radio Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger häufen sich die Gartenfragen.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 25. Februar 2022

Wenn die Sonne stärker und der Tag länger wird, dann drängt es alle nach draußen. Wer einen Garten hat, kann es kaum erwarten, mit der Arbeit zu starten, denn immerhin gilt der 1. März als meteorologischer Frühlingsbeginn.

Ab wann hängt man Ohrwurmhäuschen auf? Wir hatten im letzten Jahr einen enormen Befall an Blattläusen bei unseren Obstbäumen.
Ploberger: Die beste Zeit ist im März oder April. Tontöpfe mit Holzwolle füllen, einige Zeit unter einer Hecke liegen lassen, damit sich Ohrwürmer darin verstecken und dann um die Mittagszeit (da sind die meisten Tiere drinnen) an die Bäume hängen. Der Rand des Topfes sollte den Stamm berühren.

Blühender Apfelbaum
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Meine Säulenobstbäume wachsen eigentlich sehr gut, allerdings werden sie immer breiter und teilweise sind sie nach knapp zehn Jahren auch viel zu hoch geworden. Wie und wann soll ich schneiden?
Ploberger: Grundsätzlich wäre der Spätwinter die ideale Zeit für den kräftigen Rückschnitt. Man kann aber auch im Juli/August schneiden. Alle Äste, die länger als 20 cm sind, werden abgeschnitten und bei der Krone den Baum bei einem Seitenast um gut ein Drittel einkürzen. Große Säulenäpfel immer mit einem Baumpfahl stützen, sie entwickeln nämlich wenig Wurzeln.

Wie lange lassen sich Rosen umpflanzen, sowohl was die Jahreszeit betrifft, als auch das Alter der Pflanze an sich? Habe eine gut 50 Jahre alte Kletterrose, die ich wegen der Renovierung der Fassade umpflanzen muss.
Ploberger: Rosen lassen sich in der Zeit der Wachstumsruhe, also vom Spätherbst bis zum Vorfrühling, am besten umsetzen. Alte eingewachsene Rosen sind schwer zu verpflanzen, aber man sollte es unbedingt versuchen, wenn es eine besondere Pflanze ist. Zuerst kräftig auf 30-40 cm zurückschneiden und mit möglichst vielen Wurzeln ausgraben, Wurzeln beschneiden und sofort am neuen Standort einpflanzen. Gut eingießen und danach anhäufeln, dass nur noch die obersten Triebspitzen herausschauen. Erst wenn die Rose zu wachsen beginnt, die Erde entfernen.

Bei vielen meiner Pflanzen tritt im Kleingewächshaus immer wieder Mehltau auf, was kann ich dagegen unternehmen?
Ploberger: Der echte Mehltau wird auch Schönwetterpilz genannt, denn er tritt bei hoher Luftfeuchtigkeit und warmem Wetter auf. Das gibt es im Glashaus häufig. Daher: Immer gut lüften und für bewegte Luft sorgen. Ein kleiner Ventilator, der in einer Ecke des Gewächshauses montiert ist und auf die gegenüberliegende Ecke am Boden gerichtet ist, durchmischt die Luft am besten und trocknet so die Blätter rasch ab. Noch ein Tipp: Immer am Morgen bei Sonnenschein gießen und danach sofort lüften.

Nachdem ich meinen gesamten Buchsbestand durch Pilzbefall und Zünsler verloren habe, will ich alles durch durch Ilex („Robustico“) ersetzen. Muss ich irgendetwas beachten?
Ploberger: Dieser Ilex wird seinem Sortennamen gerecht und ist tatsächlich sehr robust. Wichtig ist, dass der Boden gut durchlässig ist und eher sauer, denn kalkhaltig. Daher unbedingt viel Quarzsand (keinen Kalksand) und (möglichst torffreie) Rhododendronerde einmischen. Immer im Herbst und Frühwinter gut gießen.

Ich säe die Karotten nun schon seit Jahren nach Ihrem System: Etwas Sand in ein Marmeladeglas geben, Saatgut dazu und etwas Wasser drauf. Dann mit geschlossenem Deckel gut schütteln und auf einen Heizkörper stellen. Nach acht bis zehn Tagen streue ich alles in die Saatrillen. Nun meine Frage: Da die Samen ziemlich dicht aufgehen, muss ich viele herausziehen. Kann man die wieder einpflanzen?
Ploberger: Grundsätzlich ja, allerdings werden die Karotten meist völlig verbogen wachsen. Besser ist es wirklich sehr dünn das Sand-Samen-Gemisch in die Saatrillen zu streuen. Wenn sie die Pflänzchen ein wenig größer werden lassen und dann ausziehen, können Sie sie mitsamt den Blättern für einen Smoothie verwenden.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.