Rosa blühende japanische Kirsche
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Radio Wien Pflanzentipp

Gartencheckliste für den Frühling

Die ersten milden Tage haben es gezeigt, die Natur ist bereit für ihren gewaltigen Auftritt. Damit der Frühling 2022 zu einem ganz einzigartigen wird, präsentiert Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger die Checkliste, was zu tun ist.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 25. März 2022

Die Forsythien blühen, die ersten Frühlingsblüher tauchen schon in den Beeten auf, die Rosen knospen, die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Die Tage werden merklich länger, es ist die beste Zeit, um den Garten fit zu machen.

1. Erde lockern
Damit die Winterfeuchte im Boden bleibt, sollte nun die Oberfläche leicht gelockert werden, so wird die Verdunstung eingeschränkt. Das gilt sowohl in den Gemüsebeeten, als auch in den Staudenbeeten. Beim Lockern sehr vorsichtig sein, damit die kleinen Triebe nicht verletzt werden. Danach gleich eine dünne Schicht Kompost auftragen.

2. Laubmulch belassen
In vielen Beeten liegt (hoffentlich) noch das Herbstlaub. Diese „Unordnung“ ist der Schlüssel für weniger Mühe im Garten, denn der Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden und schafft Unterschlupf für viele Nützlinge, zum Beispiel sind dort die Laufkäfer als Schneckenjäger. Wird Kompost verteilt, dann nur dünn aufstreuen und nicht alles zudecken.

3. Gemüse säen und pflanzen
Viele Gemüsepflanzen, wie Salate, Kohlrabi oder Porree, können schon gepflanzt werden. Gesät werden Radieschen, Mairüben, Karotten. Mit den Steckzwiebeln noch ein wenig warten, ist es nämlich noch einmal sehr kalt, dann kann es sein, dass sie keine Zwiebeln, sondern Blüten bilden.

Narzissen und Veilchen in einem Blumenbeet
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4. Kräuterbeete anlegen
Viele der würzigen Pflanzen sind extrem robust. Die mediterranen Kräuter, wie Thymian, Salbei und Rosmarin sind weitgehend kältefest. Aber auch Schnittlauch und Petersilie (als vorgezogene Pflanzen) kommen schon ins Freie. Beim Säen von Petersilie noch zuwarten. Pflanzen bei Frost mit Vlies schützen, sie sind oft beim Kauf wenig abgehärtet.

5. Rosen abdecken und schneiden
Noch ist Zeit, aber der Frühling nimmt oft rasant an Tempo auf. Daher die Kletterrosen und Strauchrosen als erste schneiden. Sie gehören nur ausgeschnitten und nicht kräftig eingekürzt. Historische Rosen und Wildrosen nur ganz wenig schneiden. Die Beetrosen kommen als letztes dran, sie werden kräftig geschnitten.

6. Baumscheiben anlegen
Bei Obstgehölzen sollte der engere Wurzelbereich immer frei von Rasenbewuchs sein. Dort lockert man die Erde, gibt Kompost und Dünger hin und mulcht mit Rasenschnitt oder Gartenfaser. So baut sich Humus auf und der Boden bleibt locker.

7. Obstbäume schneiden
Die Zeit dafür ist längst nicht vorbei. Besonders die stark wachsenden (Kern-) Obstbäume können auch noch bis weit in den März hinein geschnitten werden. Steinobst immer ganz spät, bzw. nach der Ernte schneiden.

8. Kübelpflanzen hinaus
Viele der ganz robusten Kübelpflanzen kann man schon ins Freie holen. Allerdings immer mit dem Hinweis, dass sie bei extremer Kälte (wir hatten oft im März noch minus 15 Grad) Schutz benötigen. Zu den robusten zählen: Hanfpalmen, Oliven, Gewürzlorbeer und auch der Oleander.

9. Krankheiten abwehren
Damit Obstbäume gesund bleiben sollte man nun die sogenannte Austriebsspritzung durchführen. Es gibt sie fertig im Handel. Ploberger’s Tipp: „Ich gebe noch etwas Netzschwefel und Mikroorganismen dazu. Tropfnass an einem sonnigen, trockenen Tag sprühen. Die Sprühflüssigkeit muss eintrocknen.“

10. Rasen pflegen
Die richtige Pflege beginnt nicht mit dem Vertikutieren! Zuerst werden sanft mit einem Laubbesen vertrocknete Teile ausgerecht, dann gleich gedüngt und eventuell wird ein Bodenaktivator gestreut. Erst wenn der Rasen mindestens einmal gemäht wurde, wird vertikuiert und nachgesät. Gleich vormerken: Schnitthöhe fünf Zentimeter. Das hilft bei Trockenheit und reduziert den Unkrautwuchs.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.