Tomaten auf einer Rispe im Gewächshaus
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Radio Wien Pflanzentipp

Tipps für eine perfekte Tomaten-Ernte

Die Tomate ist bei Hobbygärtnerinnen und Gärtnern mit Abstand das beliebteste Gemüse und selbst jene, die nur einen kleinen Balkon haben, können spezielle Tomatensorten in Töpfen anbauen. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat Erfahrungen und Tipps gesammelt.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 20. Mai 2022

Die Ampel mit Minitomaten auf der Terrasse, der Topf mit Paradeisern am Balkon oder gleich ein ganzes Tomatenhaus im Garten. Tomaten sind seit Jahren das begehrteste Gemüse der Österreicher. Geschätzte 30 Kilogramm werden pro Jahr verspeist. In warmen, feuchten Sommern wachsen die Nachtschattengewächs aus Südamerika gewaltig – allerdings auch mit einigen Problemen.

1. Vollsonnig und vor Regen geschützt
Tomaten sind Sonnenanbeter und mögen den Regen ganz und gar nicht. Ist das Blatt länger als drei Stunden nass, hat ein Pilz, die Kraut- und Braunfäule, die Chance in die Pflanze einzudringen und sie langsam, aber sicher zu vernichten. Aufpassen: Zu viel Hitze (wie in vielen Kleingewächshäusern) ist aber auch schlecht, denn dann setzt die Pflanze keine Früchte mehr an.

2. Humusreiche lockere und nährstoffreiche Erde
Lehmige Grunderde vermischt mit Kompost (oder torffreier Packungserde) ist der ideale Boden für ein kräftiges Wachstum.

3. Brennnessel und organische Dünger ins Pflanzloch
Frische Brennnesseltriebe ins Pflanzloch legen und gleich noch einen organischen Dünger, wie Schafwollpellets oder Hornspäne einmischen. Damit haben die Pflanzen eigentlich über Monate genug zu „futtern“.

Blumenkästen mit Tomatenpflanzen
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4. Langgewordene junge Pflanzen tiefer setzen
Die vorgezogenen Pflanzen leiden oft unter dem Lichtmangel und werden daher ziemlich lang. Das macht aber nichts, denn man kann sie deutlich tiefer setzen. Damit spart man Höhe (in Tomatenhäusern) und kann mehr ernten.

5. Ausgeizen und Aufbinden
Viel wird darüber diskutiert, doch in weiten Teilen Österreichs heißt es: Tomatenpfahl und Seitentriebe entfernen. Nur im extrem milden und trockenen Klima des Burgenlandes wachsen die Paradeiser frei am Feld. In feuchteren Gegenden würde das schnell zu Pilzerkrankungen führen.

6. Zu Beginn nicht zu viel gießen
Damit die Tomaten (und auch generell alle anderen Pflanzen) in die Tiefe wurzeln, sollte man sie zu Beginn kräftig angießen, dann aber immer nur alle paar Tage mit Wasser versorgen. So suchen die feinen, neuen Wurzeln in tieferen Schichten nach Feuchtigkeit.

7. Töpfe vor praller Sonne schützen
Wer die Paradeiser in Töpfen kultiviert, sollte die (meist) schwarzen Kunststofftöpfe vor zu viel Hitze schützen, denn die Wurzeln verbrennen hier. Den Stress kann man den Pflanzen durch Jute oder vorgestellte Holzbretter ersparen.

8. Mit Schachtelhalm- und Knoblauchextrakt übersprühen
Blattgesundheit ist das Um und Auf: Daher mit Kräuterpräparaten am Morgen eines sonnigen Tages übersprühen. Nie am Abend (nasse Blätter sind pilzanfällig) und alle ein bis zwei Wochen wiederholen. Vor allem dann, wenn die Pflanze im Freien ohne Dach steht.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.