Blühende Robinie
colourbox.de
colourbox.de
Radio Wien Pflanzentipp

Sind Neophyten gefährlich?

Sie mögen Sommerflieder, Robinien oder den Essigbaum? All diese Pflanzen sind Neophyten, das heißt, dass sie von Natur aus in Europa nicht heimisch sind. Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger empfiehlt einen sorgsamen Umgang.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 26. August 2022

Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die vor 1492, also dem Jahr der Entdeckung Amerikas, in Europa nicht heimisch waren. Alle Pflanzen, die seither nach Europa gekommen sind, wurden entweder unabsichtlich über Handelswege eingeschleppt oder durchaus absichtlich als Zier- oder Nutzpflanzen nach Europa gebracht.

Allerdings sind nicht alle neu eingebürgerten Pflanzen unerwünscht. Die meisten stellen kein Problem dar, zum Beispiel Kartoffeln Mais, Tulpen oder Hortensien. Ein Problem sind die so genannten invasiven Neophyten, sie breiten sich rasant aus und verdrängen heimische Arten.

Riesenbärenklau
colourbox.de

Beispiele für invasive Neophyten

Zum Beispiel der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica), ursprünglich eine besonders bei Floristen beliebte Gartenpflanze, durch den enormen Zuwachs allerdings mittlerweile oft ein Problem, weil er jede andere Vegetation überwuchert. Oder das Drüsige Springkraut (Impatiens gladulifera), das 1839 aus dem Himalaya nach Großbritannien importiert wurde und mittlerweile in Auwälder nahezu überall zu finden ist und bis 2,5 Meter groß wird.

Auch der Riesenbärenklau (Heracleum persicum) ist ein invasiver Neophyt, der nch dazu gefährlich ist. Sein Pflanzensaft enthält phototoxische Substanzen, die auf der Haut in Verbindung mit Sonneneinstrahlung zu starken Verbrennungen führen. Die Robinie (Robinia pseudoacacia) gilt ebenfalls als invasiver Neophyt, weil sie sehr wuchert und – vor allem in den Wäldern – heimische Baumarten verdrängt.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.