Sendungshinweis
„Gut gelaunt in den Tag“, 30. September 2022
Gerade in diesen Tagen sind viele Hobbygärtnerinnen und Gärtner mit Anhängern voll mit Gehölzschnitt unterwegs, um den „Gartenabfall“ zu entsorgen. „Falsch“, sagt Ploberger, Kompost kann man auch im kleinen Garten machen.
Aber er räumt ein, dass es schon Situationen gibt, bei denen es in einem normalgroßen Garten ein Problem mit dem Entsorgen von Gehölzschnitt gibt, zum Beispiel wenn eine Hecke drastisch reduziert wird oder ein Baum gefällt wird. Dann kann es für den eignen Kompost schon zu viel werden. Aber bei „Normalbetrieb“, sollte die ursprüngliche Kreislaufwirtschaft stattfinden.
Zwei Vorbilder für den Kompost
Ob ein Holzverschlag oder ein Fertigkomposter ist egal, am besten ist es, zwei Stück zu haben. Einer zum Ernten, den anderen zum Befüllen, denn bis der Kompost fertig ist, vergeht etwa ein Jahr. Der Kompostbehälter sollte schattig stehen, befüllt wird mit nicht gekochten Bio-Küchenabfällen, Gras- und Baumschnitt, Wurzeln und Erde aus alten Pflanzgefäßen und zum Beispiel Heckenschnitt.
Der Kompost wird jetzt im Herbst ausgebracht: bei den Obstbäumen, bei den Beerensträuchern, eine dünne Schicht in die Staudenbeete und dort, wo man jetzt Blumenzwiebel einsetzt. Mit einer Einschränkung: Im Gemüsegarten wird der Kompost im Frühling ausgebracht.
Gelernt hat Ploberger das Kompostieren übrigens von der langjährigen Linzer Stadtgartenleiterin Helga Wagner. Sie hat schon in Zeiten, als Kunstdünger noch hoch im Kurs war, den gesamten „grünen“ Teil der Stadt Linz auf biologisch umgestellt. Da wurde kompostiert, mit Kräutern gespritzt und auf jegliche chemische Dünger oder Gifte verzichtet, das alles gegen den Willen ihrer Vorgesetzten. In ihren Vorträgen hat sie darüber mit Enthusiasmus berichtet. Das ist jetzt gut 30 Jahre her. Gemeinsam mit der Biogarten-Pionierin Marie-Luise Kreuter (Ploberger’s Bibel ist das Buch „Der Biogarten“) prägte sie sein Gärtnerleben.
Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.