Gänseblümchen in einer Wiese
colourbox.de
colourbox.de
Radio Wien Pflanzentipp

Gans-Pflanzen zu Martini

Die Gans hat zu Martini lange Tradition, Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger hat sich überlegt, welche Pflanzen zu dieser Tradition passen, vom Gänseblümchen bis zum weißen Gänsefuß.

Das Gänseblümchen gehört zu den Pflanzen, deren Verbreitung durch den Menschen maßgeblich beeinflusst wurde und wird. Denn erst durch die Anlage von Wiesen und Weiden und später von regelmäßig gemähten Rasenflächen hat sich die wüchsige Wildstaude so ausbreiten können. Das Gänseblümchen kann bis in Höhenlagen von 2.400 Metern gefunden werden. Bellis perennis gehört in die große Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae).

Es ist die einzige Art aus der Gattung Bellis, die in Mittel- und Nordeuropa heimisch ist. Die übrigen Arten der Pflanzengattung Bellis findet man eher in wärmeren Regionen rund um das Mittelmeer, so wie Bellis annua, das Einjährige Gänseblümchen. Vom Gänseblümchen gibt es auch einige Kultursorten. Sie sind größer im Wuchs und tragen zum Teil stark gefüllte Pompon-Blüten in Weiß, Rosa oder auch Rot. Sie werden hauptsächlich als Saisonblüher für Kästen und Kübel verwendet. Das Spanische Gänseblümchen (Erigeron karwinskianus), das ganz ähnliche Blüten hat wie unser heimisches Gänseblümchen, ist nicht nahe mit ihm verwandt. Das Gleiche gilt für das Australische Gänseblümchen(Brachyscome iberidifolia).

Vom Gänsefuß zum Gänsefingerkraut

Gänsekressen (Arabis) sind eine Pflanzengattung aus der großen Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Von den weltweit rund 70 ein-, zwei- oder mehrjährig wachsenden Arten sind rund 30 in Mitteleuropa heimisch. Für die Gartenkultur werden ausdauernde, polsterbildende Arten verwendet wie die Kaukasische Gänsekresse (Arabis caucasica), die ursprünglich aus Südeuropa stammt und dort in Bergregionen wächst. Sie ist wintergrün und blüht bei günstiger Witterung schon ab Ende März.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 11. November 2022

Der Weiße Gänsefuß (Chenopodium album) ist eine krautige, einjährige Pflanze, die häufig als Kulturbegleiter anzutreffen ist. Sie ist auch bekannt als Ackermelde, als Mistmelde oder Saumelde. Die Liste ihrer volkstümlichen Namen ist, je nach Region, lang, was auf die weite Verbreitung und frühere Nutzung der Pflanze hinweist.

Das Gänsefingerkraut ist ein Wildkraut mit sehr hohem Vitamin-C-Gehalt. Die jungen Blätter und Sprösslinge dieser äußerst vitalen Pflanze lassen sich gut in Wildsalaten verwenden. In Öl gedünstet ein geschmacklich hervorragendes, herbwürziges Gemüse. Getrocknete Wurzeln duften nach Rosen, und sind verwendbar für Duftkissenfüllungen. Kräuterpfarrer Kneipp empfiehlt eine Abkochung von ein paar Blättchen in Milch gegen Magenverstimmungen, bei Bauchkrämpfen und besonders bei Menstruationsschmerzen. Gänsefingerkraut wirkt speziell krampflösend auf die glatte Muskulatur.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.