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ORF.at/Lukas Krummholz
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AK-Tipp

Neujahrsvorsätze im Beruf

Gute zwei Wochen ist der Jahreswechsel jetzt her und viele nehmen sich in dieser Zeit vor, etwas in ihrem Leben zu ändern oder zu verbessern. Das gilt auch für das Berufsleben. Welche Neujahrsvorsätze es braucht, um mit guter Struktur ins neue Arbeitsjahr zu gleiten und seine work-life-balance zu verbessern, wollen wir diesmal herausfinden.

Der Jahreswechsel ist ein geeigneter Anlass um einen Rückblick auf das eigene Arbeitsjahr zu halten. Was ist gut gelaufen und was nicht und wo besteht Verbesserungsbedarf. Corona, auch wenn die Pandemie langsam zu Ende geht, hat nicht nur das soziale Leben, sondern auch die Arbeitswelt stark verändert. Home-Office zum Beispiel ist in vielen Berufsfeldern angekommen und allen ist klar: Home-Office ist gekommen, um zu bleiben. Gerade weil die Arbeit im Home-Office für viele neu ist, haben sich die Sozialpartner dafür eingesetzt, dass das Home-Office rechtlich geregelt wird. Wir haben jetzt eine gesetzliche Bestimmung, die das Home-Office rechtlich definiert und die Voraussetzungen dafür vorgibt.

Zum Beispiel bedarf es für Home-Office jedenfalls einer vertraglichen Vereinbarung zwischen der Arbeitnehmerin und der Firma. Mein Arbeitgeber kann mich daher nicht ohne meinen Willen ins Home-Office schicken. Gleichzeitig habe ich als Arbeitnehmerin ohne Vereinbarung keinen Anspruch aufs Home-Office. Auch die digitalen Arbeitsmittel wie zB Laptop und Handy müssen vom Arbeitgeber bereitgestellt werden. Man kann aber auch davon abweichende Vereinbarungen treffen, wenn die Firma zum Bespiel die erforderlichen Kosten übernimmt. Neu ist auch, dass die Home-Office Vereinbarung von jedem Vertragspartner gekündigt werden kann. Wenn sich also Umstände im meinem Privaten ändern, können sowohl Angestellte als die Firma die Home-Office Vereinbarung aufkündigen.

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Auch im Home-Office macht es Sinn das Diensthandy nach Arbeitsende wegzulegen und abzuschalten

Bessere work-life-balance

Work-life-balance, also Beruf und Privates gut miteinander in Einklang zu bringen klingt vielversprechend, an der Umsetzung scheitert es oft. Um das Gleichgewicht zu behalten ist einerseits die Erholung ein entscheidender Faktor, das sich Pausen nehmen und die Arbeit nach Arbeitsende auch wirklich ruhen lassen. Das gilt sowohl im Büro, als auch daheim im Home-Office, wo Freizeit und Arbeit noch leichter verschwimmen können. Das Privatleben leidet darunter, wenn man die Arbeit immer mithinein nimmt. Dazu gehört auch, kein schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn man den Laptop zuklappt oder das Handy kurzerhand ausschaltet oder lautlos stellt.

Besonders in schwierigen Situationen helfen Routine und Struktur einem selbst Sicherheit und Halt zu geben. Hier ist Eigenverantwortung gefragt. Dazu gehört es auch, einen normalen Tagesablauf mit Arbeitsbeginn, Pausen, Arbeitsende und die üblichen Abläufe beizubehalten. Auf keinen Fall sollte man krank von zuhause aus arbeiten, weil man vielleicht eh im Home-Office ist. Oder neben der Arbeit zuhause das kranke Kind betreuen, sondern stattdessen Pflegefreistellung in Anspruch nehmen.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Vormittag“, 19.1.2023

Steigt das Arbeitspensum, müssen auch die Überstunden bezahlt werden. Dabei ist es wichtig, die Arbeitszeiten mitzuschreiben und zwar täglich und am besten wirklich auf die Minute genau.

Arbeitszeit und Recht auf Respekt

Die Einhaltung der vereinbarten Arbeitszeit ist ein Dreh- und Angelpunkt für Zufriedenheit und auch für die work-life-balance relevant. Eingehaltene Dienstpläne ermöglichen planbare Arbeitszeiten, ein planbares Privatleben und damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Beschäftigte haben ein Recht auf geregelte Arbeitszeit. Arbeitgeber können den Dienstplan nicht von einem Tag auf den anderen einseitig ändern oder grenzenlos Überstunden anordnen.

Das Recht auf Respekt ist zwar nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt, ergibt sich aber aus der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Diese können die ArbeitnehmerInnen einfordern. Der Arbeitgeber muss jeden Einzelnen im Vergleich zu den Kolleginnen und Kollegen gleich und fair behandeln und darf niemanden diskriminieren. Auch vor Mobbing und vor Arbeitsüberlastung muss der Arbeitgeber schützen, damit die Beschäftigten gesund bleiben. Das ist den Arbeitgebern auch aus eigenem Interesse zu raten, denn gesunde und motivierte MitarbeiterInnen erbringen ja auch bessere Leistungen.