Sendungshinweis
„Gut gelaunt in den Tag“, 3. Februar 2023
Natürlich waren es die Briten, die mit dem Sammeln und Züchten begonnen haben, doch mittlerweile zieht die Lust auf immer ausgefallenere Schneeglöckchen immer weitere Kreise. Wer einmal in den Online-Shops surft, wird staunen. Die Preise liegen bis weit über 100 Euro. Das teuerste Schneeglöckchen, das je verkauft wurde (also eine einzige Zwiebel), kostete mehr als 1.700 Euro.
Über 2.000 Sorten für Sammler
Einer, der schon von Beginn an Sammler und Vermehrer war, ist Christian Kreß aus dem Innviertel. In seiner Gärtnerei in Ort im Innkreis stehen 350 verschiedene Sorten und Arten. Mittlerweile soll es an die 2.000 verschiedene Sorten geben, im Garten von Ploberger sind es an die 60 und man kommt wirklich ins Staunen, welche Launen die Natur entwickelt. Da gibt es Sorten mit gelben Fruchtknoten, bei anderen sind die Blütenblätter zerfledert, als ob sie unter einen Häcksler gekommen sind und wieder andere weisen gefüllte Blüten auf. Ploberger ist von der Vielfalt und der Wuchsfreude begeistert. Einige Hundert hat er in den letzten Jahren unter seine Wildsträucherhecke gesetzt, nun sind aber schon einige Tausend daraus geworden.
Galanthus nivalis, das ganz normale Schneeglöckchen, vermehrt sich auf zweierlei Art: Einerseits durch Nebenzwiebeln, andererseits durch Samen. Und genau diese sind es, die durch Kreuzungen ganz außergewöhnliche neue Variationen hervorbringen. Allerdings sollte man die Gesamtwirkung bedenken. Wenn sie zu dicht stehen, werden sie gleich nach dem Abblühen aus der Erde genommen, geteilt und wieder gepflanzt. „In the green“, nennen das die Briten, die mit den Schneeglöckchen wirklich große Erfahrung haben.
Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.