kleine Pflänzchen in Aufzuchttöpfen
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Radio Wien Pflanzentipp

Tipps und Tricks zur Samen-Aussaat

Selbst auf dem kleinsten Balkon ist Platz für eine Tomatenpflanze. Zu sehen, wie aus einem Samen eine stattliche Pflanze wird, ist für Radio-Wien Pflanzenexperten Karl Ploberger eine der schönsten Gartenerfahrungen.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 17. Februar 2023

Tomaten, Gurken, Zucchini oder Kürbis in der Entwicklung vom Samen bis zum Keimling zu beobachten und dann das eigene Gemüse zu ernten, ist der Traum von vielen Hobbygärtnerinnen und Gärtnern. Wenn man ein paar Dinge beachtet, ist es gar nicht so schwer.

1. Das beste Saatgut
Blickt man jetzt auf die Saatgutregale in den Gärtnereien, Gartencentern und Baumärkte, dann sieht man, wie unendlich groß die Palette an Sorten ist. Es ist dann oft schwierig zu entscheiden. „Altes“ Saatgut ist vielfach bewährt und wird von vielen Firmen angeboten. Was bedeutet „Hybrid-Sorte“? Die sogenannten F-1 Samen sind Pflanzen mit besonderen Eigenschaften, wie Mehltauresistenz, kompaktes Wachstum, etc. Sie sind nicht genmanipuliert, allerdings können sie nicht durch selbstgeerntete Samen weitervermehr werden. Das „alte“ Saatgut ist samenfest und kann immer wieder selbst geerntet werden.

2. Wann wird was gesät
Auf der Fensterbank werden jetzt alle Chili und Paprika angebaut. Mitte bis Ende März kommen die Paradeiser dran, wenn man sie nicht im Glashaus kultivieren kann. Sonst kann man früher starten. Basilikum für die Fensterbank kann auch schon gesät werden, genau so wie einige Sommerblumen.

3. So sieht gute Aussaaterde aus
Locker, durchlässig und gut wasserspeichernd sollte die Aussaaterde sein. Normale Fertigerde enthält zu viel Dünger, das würden die zarten Wurzeln der Sämlinge nicht überleben. Man sollte Aussaaterde immer frisch kaufen, kann sie aber auch selber mischen: Gartenerde (vom Maulwurfhügel) gemischt mit Kokosfasern, Sand und/oder Perlit (das ist ein Isoliermaterial aus Stein).

4. Wärme und Feuchtigkeit
Damit die Samen erwachen, sind Wärme und Feuchtigkeit wichtig. Daher kann man die Saatschalen und Töpfe auch zuerst mit Glasplatten abgedeckt auf einen Heizkörper stellen. Gut angießen und niemals austrocknen lassen. Sobald die Saat gekeimt ist, ins Licht stellen. Zum besseren Wachstum mit Mikroorganismen gießen. Sät man im Freien, Saatrillen mit der Gießkanne einschlämmen und dann mit Vlies abdecken.

5. Licht ist der wesentlichste Faktor
Je wärmer es ist, desto mehr Licht benötigen die Pflanzen, sonst „vergeilen“ sie, wie die Gärtner das Längenwachstum nennen. Hellgrüne Blätter sind auch ein Zeichen für zu wenig Licht. Daher an sonnigen Frühlingstagen immer im Freien tagsüber abhärten. Zu Beginn aber mit Vlies vor dem Verbrennen schützen. Aufpassen: Es gibt Samen, die benötigen zum Keimen Licht, Basilikum darf zum Beispiel nicht mit Erde bedeckt werden.

6. Pikieren – wo ist es nötig
Stehen die Pflänzchen zu dicht, dann muss man sie unbedingt pikieren, also vereinzeln. Das macht man so: Mit einem Holzstäbchen die Pflänzchen in der Saatschale lockern, dann immer nur bei den kleinen Keimblättern mit den Fingern nehmen (nicht an den Stängeln) und in einer größeren Schale oder kleinen Töpfen setzen. Besonders lange Wurzeln mit dem Fingernagel einkürzen, damit es zu einer kräftigen Verzweigung kommt.

7. Krankheiten vorbeugen
Sauberkeit ist bei der Aussaat die beste Voraussetzung für einen Erfolg. Schalen, Töpfe und Werkzeug immer gut reinigen. Gießen mit Mikroorganismen, Schachtelhalmextrakt und die Schalen immer gut lüften. So sehr sie hohe Luftfeuchtigkeit lieben, es darf keine stickige Luft geben.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.