Baumblüten im Frühling im Burggarten
ORF.at/Sabine Koder
ORF.at/Sabine Koder
Radio Wien Pflanzentipp

Gartencheckliste für den Frühling

Die ersten milden Tage haben es gezeigt, die Natur ist bereit für ihren gewaltigen Auftritt. Damit der Frühling 2023 zu einem ganz einzigartigen wird, präsentiert Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger die Checkliste, was zu tun ist.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 10. März 2023

Die Forsythien beginnen zu blühen, die ersten Frühlingsblüher tauchen schon in den Beeten auf, die Rosen knospen, die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Die Tage werden merklich länger, es ist die beste Zeit, um den Garten fit zu machen.

1. Obstbäume schneiden
Milde Tage sind ideal, um die Obstbäume zu schneiden. Wer keine Erfahrung hat, sollte Fachleute beiziehen. Generell gilt: Je stärker geschnitten wird, desto stärker wächst der Baum. Nie mehr als ein Drittel heraus- bzw. von einem Ast abschneiden. Bei starkem Wuchs lieber noch zuwarten und erst beim Knospenschwellen schneiden, damit nimmt man dem Baum Wuchsenergie.

2. Rosen schneiden
Erst wenn die Forsythie blüht, werden die Rosen geschnitten, denn dann nimmt man an, dass keine starken Fröste mehr drohen. Beetrosen (Edelrosen) stark schneiden, Kletterrosen und Strauchrosen nur etwas ausschneiden (abgestorbene Teile), Wild- und historische Rosen fast nicht schneiden, denn sie blühen nur auf den Trieben des Vorjahres.

3. Kompost verteilen
Die Kraftquelle im Garten für alle Pflanzen ist dieser hausgemachte Humus. Nur wenn der Boden voller Leben ist, dann geht es auch den Pflanzen gut. Daher in allen Gartenbereichen nun eine Schicht von ein bis zwei Zentimeter Kompost aufbringen und oberflächlich leicht einarbeiten. Die richtige Menge: Etwa sechs Liter pro Quadratmeter. Danach den Boden gleich mulchen mit Holzfaser, später mit Rasenschnitt oder unter Gehölzen (und nur dort) mit Rindenmulch.

4. Rasen, Rosen und Blumenzwiebel düngen
Damit der Rasen grün und dicht wächst, jetzt die Flächen mit organischem Rasendünger versorgen. Blumenwiesen und Kräuterrasen dürfen nicht gedüngt werden, sonst gibt es keine Blumen mehr. Damit es auch in den kommenden Jahren wieder viele Narzissen gibt, müssen die Narzissen nun kräftig gedüngt werden. Auch die Rosen werden nun mit organischem Dünger versorgt.

Narzissen und Veilchen in einem Blumenbeet
colourbox.de

5. Schnecken bekämpfen
Dieses Jahr wird, auch wenn in den letzten Tagen anderes verlautet wurde, meiner Meinung nach ein Schneckenjahr. Die zunächst milde Witterung und dann der kurzzeitige Frost haben sicherlich einen Großteil der Nacktschnecken überleben lassen. Breitwürfig (also auch in Blumenwiesen, beim Komposthaufen und in Blumenbeeten) ein ungefährliches Schneckenkorn (auf Eisen-III-Phosphat-Basis; z.B. „Ferramol“) streuen.

6. Kräuter und Gemüse setzen
Ob Schnittlauch oder Petersilie, ob Rosmarin, Salbei oder Thymian – sie alle kann man nun ohne (große) Sorge schon ins Freie setzen. Am besten vorerst in einem leicht erreichbaren Kräuterkisterl, das zur Not auch noch zum Haus gestellt werden kann. Salat, Kohlrabi und natürlich Radieschen können auch im Freiland gepflanzt werden. Weil es doch noch sehr kalt werden kann, gleich das dünne (weiße) Vlies bereitlegen. Bei starkem Frost doppelt auflegen und gut fixieren.

7. Aussäen, pflanzen und sich am Wachsen freuen
Nicht alle Blumen oder Gemüsesorten bekommt man später als fertige Pflänzchen. Daher sollte man nun auf der Fensterbank oder im Kleingewächshaus aussäen. Immer frische Erde verwenden. Schalen warm stellen. Mit Kamillentee angießen und nicht zu feucht halten.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.