Ein Lavendelfeld in der Provence
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Radio Wien Pflanzentipp

Ein duftendes Hit-Kräutlein

Es gibt Pflanzen, da muss Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger nicht viel erzählen, schon entstehen Bilder im Kopf. Eine davon ist der Lavendel. Der Traum von den blühenden Feldern in der Provence, der Duft, die summenden Bienen, Lavendel ist ein Hit-Kräutlein.

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 2. Juni 2023

Lavendel bringt mediterranen Flair in den Garten, ist relativ anspruchslos, duftet unglaublich und wird von den Bienen geliebt. Er sollte daher auf keinem Balkon und in keinem Garten fehlen. Wenn ein paar Punkte beachtet werden, verleiht der Lavendel einen Hauch von Provence.

1. Der richtige Standort
Lavendel benötigt einen vollsonnigen Standort. Halbschattige Plätze führen zu unhübschem Längenwachstum. Im Schatten (auch von anderen großen Stauden) überlebt der Lavendel nicht lange.

2. Die richtige Erde
Lavendula angustifolia ist bei uns absolut frosthart, wenn man eher trockene, kiesige, ja sogar steinige Standorte wählt. Ideal ist es, wenn man in das größere Pflanzloch Steine, Splitt und Tonscherben füllt. Algenkalk beim Pflanzen untermischen und jährlich ein wenig nachstreuen und oberflächlich einarbeiten, bei neu gekauften Pflanzen den Wurzelballen aufreißen.

3. Kein Rindenmulch
Lavendel mag keine sauren Böden. Daher gedeiht er am besten, wenn man ihn gar nicht, oder mit mineralischen Stoffen – wie zum Beispiel Kalksplitt – mulcht. In die Erde Eierschalen einarbeiten.

Blühender Lavendel
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4. Nicht zu viel gießen
Die Erde sollte immer nur leicht feucht gehalten werden und darf durchaus auch einmal komplett austrocknen. Kurzzeitig richtet aber auch stark erhöhte Feuchtigkeit keinen Schaden an. Winterstaunässe ist für den Lavendel aber tödlich. Mit dem Düngen kann man bei dieser Pflanze zurückhaltend sein.

5. Auf die Sorte achten
Es sind unzählige Lavendelarten bekannt, von denen in Mitteleuropa wegen seiner Frostresistenz aber nur Lavendula angustifolia verbreitet ist. Andere Arten wie zum Beispiel Lavendula latifolia oder Lavendula stoechas sind nur in wärmeren Gebieten zu finden. „Hidcote Blue“ gilt als die robusteste Sorte, hat das dunkelste Blau und wächst sehr kompakt. Beim Kauf aufpassen: Nur Pflanzen kaufen, die durch Stecklinge vermehrt wurden.

6. Richtig schneiden
Lavendel sollte man nach der Blüte stark zurückschneiden und zwar so weit, dass noch ein paar grüne Blätter vorhanden sind. Momentan schaut das Minigehölz zwar mitgenommen aus, treibt aber rasch aus und bildet einen dichten, buschigen Wuchs.

7. Lavendel vermehren
Am einfachsten geht das über Stecklinge, die außerordentlich gut wurzeln: Einfach einen halbverholzten Zweig abschneiden, die untersten Blätter und die Blüten entfernen und in die Erde stecken. Nach wenigen Wochen gibt es bereits Wurzeln und im kommenden Jahr ist daraus schon wieder eine stattliche neue Pflanze geworden.

Lavendel – botanisch

Der Lavendel (Lavendula angustifolia) wird vom lateinischen lavare „waschen“ abgeleitet und bezieht sich auf die Verwendung des Lavendels in Badeessenzen und -ölen. Lavendel ist eine seit Urzeiten wegen ihres angenehmen Duftes geschätzte Pflanze, der kleine Strauch, der eine Höhe von bis zu 1 m erreichen kann, wird auch heute noch insbesondere in Südfrankreich gewerbsmäßig zur Gewinnung des ätherischen Öls angebaut. Der sogenannte „Duftlavendel“, der in Gärtnereien angeboten wird, hat das kräftigste Aroma. Die Blütenfarbe ist aber nicht so intensiv.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.