Politik

Dobcak zu Rauchverbot: „Wien ist nicht Italien“

Die Gastronomen benötigen „Planungs- und Rechtssicherheit“, sagt der Gastro-Obmann in der Wiener Wirtschaftskammer, Peter Dobcak, nachdem die ÖVP ihre Zustimmung zu einem Rauchverbot in der Gastronomie signalisiert hat.

„Wir sind nicht Italien und Spanien. In Italien kommt der Nachbar aus dem ersten Stock herunter und feiert mit und raucht unter Umständen mit. In Wien kommt die Polizei, weil der Nachbar im ersten Stocke eine Anzeige gemacht hat wegen Lärmbelästigung“, sagt Dobcak gegenüber „Wien heute“.

Seien Aufgabe sei darauf hinzuweisen, welche Auswirkungen das Rauchverbot wirtschaftlich, aber auch für das Zusammenleben in Wien, haben werde. „Das Rauchen ungesund ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, das ist klar“, so der Spartenobmann.

Peter Dobcak, Gastro-Obmann in der Wiener Wirtschaftskammer
ORF
Peter Dobcak will Rechtssicherheit

In Deutschland gibt es „viele Ausnahmen“

Dobcak fordert Rechtssicherheit für die Gastronomen. „Wenn der Gesetzgeber schon beschließt das Rauchverbot einzuführen, dann zumindest so, dass die Gastronomen nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden“. Denn wenn sich der Gesetzgeber für ein Rauchverbot ausspricht, dann aber die Gastronomen darauf aufpassen müssen, dass es vor ihren Betrieben ruhig sei, werde das nicht gehen.

Dobcak verwies zudem auf Deutschland. Dort „gibt es auch ein Rauchverbot, aber mit vielen Ausnahmen. In der Kindererziehung bringen wir den Kindern bei, dass es viele Graufacetten gibt. Und offensichtlich vergisst man das hier. Und darauf wollen wir hinweisen, das ist unsere Aufgabe“.

Gespräch zum Rauchverbot

Peter Dobcak, der Spartenobmann der Gastronomen in der Wiener Wirtschaftskammer, spricht über das geplante Rauchverbot.

ÖVP will Rauchverbot zustimmen

Nach einigem Hin und Her dürfte nun doch das Rauchverbot in der Gastronomie kommen. Hatte sich die Ende Mai entlassene ÖVP-FPÖ-Regierung auf eine Rücknahme des an sich bereits beschlossenen absoluten Rauchverbots in der Gastronomie geeinigt und damit fast 900.000 Unterzeichner des „Don’t Smoke“-Volksbegehrens unberücksichtigt gelassen, lenkt die ÖVP nun beim Thema Nichtraucherschutz ein.