Österreichweit gibt es lediglich eine Druckkammer, und die befindet sich im LKH Graz. Alle Verletzten, die für die Behandlung eine solche Kammer benötigen, müssen also möglichst schnell nach Graz gebracht werden. Bei vier Kohlenmonoxidvergiftungen im Juni in Wien wurden die Betroffenen mit dem Hubschrauber transportiert, einmal war es aufgrund der Wetterlage nur mit dem Rettungswagen möglich. In Wien gab es bis 2007 eine Druckkammer – im AKH.
Transport im Gesundheitsplan vorgesehen
Angeschafft wurde die Druckkammer erst 2003 – laut „Kurier“ um etwa 500.000 Euro. Doch wenige Jahre später änderten sich die Brandschutzbestimmungen. Diese konnte die AKH-Anlage nicht mehr erfüllen, eine Anpassung gab es nicht. Seitdem ist die Druckkammer außer Betrieb.
Der Transport nach Graz ist im „Regionalen Strukturplan Gesundheit Wien“ des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) vorgesehen. Laut KAV gibt es aktuell keinen Bedarf an einer eigenen Druckkammeranlage.
300 bis 400 Patienten in Graz
Für den Betrieb sei ein hoch motiviertes und notfallmedizinisch geschultes Personal notwendig, heißt es von der Grazer Klinikleitung. Es gibt eine 24-Stunden-Bereitschaft, binnen 20 Minuten ist die Anlage einsatzbereit, und zwar für Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet.
CO-Unfälle: Warum es in Wien keine Druckkammer gibt
Bei starken Kohlenmonoxid-Vergiftungen müssen Patienten nach Graz geflogen werden. Dort gibt es die einzige Druckkammer Österreichs. Im AKH Wien wurde sie 2007 außer Betrieb genommen.
Die Großdruckkammeranlage am LKH Graz hat eine lange Tradition: 1972 wurden die ersten Herz- und Lungenpatienten von Chirurgen erfolgreich behandelt. Aktuell atmen jährlich 300 bis 400 Patienten in der Druckkammer reinen Sauerstoff. Eine Kompression dauert 90 Minuten.