Bildungscampus
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Wissenschaft

Oberlaa bekommt internationalen Campus

Kinder werden vom Kindergarten bis zur Mittelschule an einem Ort betreut – das bietet ein sogenannter Bildungscampus. In Oberlaa öffnet schon im Herbst ein internationaler Campus eines privaten Betreibers.

Die Bautafeln sind derzeit auf der Baustelle noch auf Deutsch angeschrieben, ab Herbst wird in der Fontanastraße in Favoriten dann auch viel Englisch gesprochen. Seit Jahresanfang wird am International Campus Vienna, wie sich das Projekt nennt, gebaut. Das Gebäude wird auf einem Areal, das einst der AUA gehörte, errichtet. Neben Schulklassen, Kindergarten und Speisesaal gibt es auch Tennisplätze und Turnsäle.

Campus soll Schnittstellen verringern

„Ein Campus, wie das Wort schon anmuten lässt, ist etwas, was harmonisch ineinanderfließt, wo es keine großen Schnittstellen gibt. Wo man sich leichter tut, Kinder und Schüler, die vielleicht nicht in der ersten oder zweiten sind, für gewisse Gegenstände schon in eine andere Schulstufe mithinüber zu nehmen“, sagt Marcus Aszmann, Geschäftsführer des International Campus Vienna bei einem „Wien heute“-Lokalaugenschein.

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Bildungcampus außen
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Bildungscampus Rendering
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Plan und Bauherren
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Bildungscampus Rohbau
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Innenausbau am Campus
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Holzfassade
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Holzmodule machen Bau flexibel und erweiterbar

Die Einrichtung richtet sich an Kinder vom zweiten bis zum 14. Lebensjahr. Die Gebühr für einen Volksschulbesuch beläuft sich auf rund 600 Euro im Monat. Finanziert wird das Projekt von Hans-Peter-Haselsteiner und anderen Privatinvestoren, gebaut von einem Unternehmen, das auf Holzmodule spezialisiert ist.

„Sie müssen sich das vorstellen, wie Matador im Hausbau. Vorgefertigte Bauelemente, die auf der Baustelle nur mehr kraftschlüssig verbunden werden. Geschraubt gesteckt. Sowohl für das gesamte Tragwerk, Innenausbau Haustechnik“, sagt Christian Leitner von der Baufirma Lukas Lang Building Technologies.

Eröffnung ein Jahr später als geplant

Die Holzelemente sind flexibel einsetzbar, der Campus kann so jederzeit verändert oder erweitert werden. „Durch die ökologischen Materialien und auch die Holzfassade haben wir eine sehr hohe Ökologie und ein sehr niedriges Co2-Verhältnis“, so Leitner.

Nach den ursprünglichen Plänen hätte der Bildungscampus, mit einer Größe von etwa vier Fußballfeldern, bereits im Herbst 2018 eröffnen sollen. Vor allem Naturschutzauflagen hätten das Projekt verzögert, heißt es vom Betreiber.

Neuer Bildungscampus in Oberlaa

In Oberlaa wird auf dem ehemaligen AUA-Gelände gerade der Campus eines privaten Betreibers gebaut – ab Herbst wird hier gelernt.

Privatschule und Privatkindergarten ziehen im Herbst ein

Im Gebäude ist Platz für 310 Kinder. Diese gibt es teilweise schon, denn der private Kindergarten Arche Noah und die seit 20 Jahren bestehende Privatschule Mayflower Christian Academy, bisher ebenfalls in Favoriten beheimatet, werden hier einziehen. Letztere – eine Schule der Glaubensgemeinschaft der Freikirchen.

Die Religion soll bei der Betreuung und Ausbildung aber nicht im Vordergrund stehen, wie vom Betreiber betont wird: „Alle Kulturen und Religionen sind herzlich willkommen, waren sie immer schon, werden sie immer sein. Uns, als Mitarbeiter der Freikirchen, ist es ein Anliegen, diese christliche Geisteshaltung zu zeigen. Ob Kinder das annehmen, bleibt jedem selbst überlassen.“

Eine wichtige Rolle soll jedenfalls die Internationalität einnehmen. Mehr als 30 Nationen sind derzeit bereits unter den Schülern und Kindergartenkindern. Unterrichtssprache ist deutsch, ein starker Schwerpunkt liegt im Unterricht laut Aszmann aber auch auf Englisch und Bilingualität. Derzeit ist der Rohbau in Oberlaa fertiggestellt, die Dachgleiche wurde gefeiert. Geplanter Eröffnungstermin ist September.