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Radiolegende Rosemarie Isopp verstorben

Wie der ORF heute erfahren hat, ist die langjährige Radiomoderatorin und Schauspielerin Rosemarie Isopp Anfang Juni verstorben. Isopp wurde 91 Jahre alt und war vor allem als Moderatorin von fast 3.000 Sendungen „Autofahrer unterwegs“ für viele eine bekannte Stimme.

Die Kremationsfeier fand Montagmittag in der Feuerhalle Simmering statt. Die Urnenbeisetzung findet am 28. Juni am Friedhof Inzersdorf statt. „Jene Menschen, die ich vielleicht im Laufe des langen Lebens beleidigt, gekränkt oder geärgert haben sollte, bitte ich um Vergebung. Es ist nicht mit Absicht geschehen.“ Diese berührenden Zeilen stehen auf der Parte von Rosemarie Isopp, die am 5. Juni verstorben ist.

Isopp im Interview
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Isopp galt vielen als eine der „sympathischsten Radiostimmen Österreichs“

„Sympathischste Radiostimme Österreichs“

Begonnen hat die Karriere der Favoritnerin nach einer abgeschlossenen Schauspielausbildung am Linzer Landestheater, wo sie mit Waltraut Haas und Erich Auer auf der Bühne stand. Isopp galt vielen als eine der „sympathischsten Radiostimmen Österreichs“. Ihre Tätigkeit im ORF-Radio verschaffte ihr eine Popularität, von der sogar manche Burgschauspieler nur träumen können.

Immerhin zählte die Sendung „Autofahrer unterwegs“, bei der das Mittagsläuten jeweils einer anderen Pfarrkirche neben Verkehrsinformationen, Straßenzustandsberichten und kurzen Interviews mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport, Politik und Kultur zu den Standards gehörten, in ihren besten Tagen bis zu zwei Millionen Zuhörer. Die Sendung wurde 1999 eingestellt.

Rosemarie Isopp erinnert sich zurück

Auszüge aus einem „Thema“-Beitrag zum 90. Geburtstag der Radiomoderatorin im Oktober 2017.

Isopp selbst war übrigens auch Tausende Kilometer als Autofahrerin unterwegs: „Alle meine Autos waren rot, sie werden am ehesten gesehen und sind deshalb angeblich die sichersten“, sagte sie vor einigen Jahren der „Ganzen Woche“.

Nach Radiokarriere als Reiseleiterin tätig

Nach dem Ende ihrer Radiokarriere (sie moderierte u. a. auch „Wiener Charme“, „Das Wiener Kriminalmuseum“ und „Das telephonische Wunschkonzert“) machte Isopp ihr Hobby zum Beruf und wurde Reiseleiterin für Individualreisende, die in kleinen Gruppen fremde Länder abseits der üblichen Touristenpfade entdecken wollten. „Reisen ist mein Leben“, sagte sie einmal. Eine der interessantesten Destinationen sei übrigens Nordkorea gewesen. Und ihre Sammlung von Elefantenfiguren aus aller Welt soll über 2.000 Stück umfassen.

Moderatorin Isopp
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Nach ihrer Radiokarriere arbeitete Isopp als Reiseleiterin

Kinderbuch- und Hörspielautorin

An der Wiener Urania hielt sie außerdem Vorträge über ihre Reisen – den ersten mit dem Titel „In 30 Tagen um die Welt“ im Jahr 1971, ihren letzten am 21. September 2015 über Bulgarien. Außerdem gestaltete sie Leseabende sowie Adventsoireen und moderierte verschiedene Veranstaltungen an der Urania.

Isopp, der 1983 der Professorentitel verliehen wurde, trat aber auch als Kinderbuchautorin („Die schwarze Uhr“, „Das Püppchen Roswitha“) und Hörspielautorin hervor. „Ich hab’ mein Leben lang so viel gearbeitet, und das hat mir so viel Freude gemacht“, erzählte sie 2015 der „Kronen Zeitung“. „Für mich war die Arbeit immer ein Vergnügen.“