Laut „Futurezone“ sind die Daten von zumindest 77.000 Nutzern online. Veröffentlicht wurden sie möglicherweise von jemandem, der hinter dem Twitter-Account „NaHabedere“ steckt. In den Tweets ist zu lesen, dass er die Stadt schon länger auf Sicherheitsmängel aufmerksam gemacht haben will. „Er behauptet, er hätte das schon seit Längerem gemacht. Wir wissen in der Stadt Wien nichts davon“, sagte Elke Bazalka, die Leiterin der Wiener Büchereien, gegenüber „Wien heute“.
„Es wird fieberhaft daran gearbeitet“
Die Attacke hat für die Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek jedenfalls nach wie vor Auswirkungen. „Wir versuchen so sicher wie möglich, die neue Datenbank aufzusetzen. Es wird fieberhaft daran gearbeitet, wir werden ein neues Update einsetzen, und das wird gerade sicherheitsgeprüft“, sagte Bazalka. Die Büchereien hoffen, den Onlinekatalog zumindest „noch diese Woche“ wieder in Betrieb zu haben.
Doch die sensiblen Daten Zehntausender Büchereinutzer sind im Netz, wenn auch nicht schnell auffindbar. Für die IT-Expertin des außeruniversitären Forschungszentrums SBA-Research, Johanna Ullrich, hatten der oder die Hacker auch ein leichtes Spiel, weil die Büchereien von den Nutzern kein Passwort zum Einloggen verlangt haben, sondern lediglich das Geburtsdatum. „Ich würde mal meinen, ein mittelprächtiger Informatiker könnte das“, sagte Ullrich zu dem Datendiebstahl.
Schadensbehebung nach Hackerangriff läuft
In der vergangenen Woche sind private Daten von Zehntausenden Nutzern der Büchereien Wien durch den Hackerangriff im Internet veröffentlicht worden. „Wien heute“ hat nachgefragt, was die Büchereien jetzt tun.
„Über 99 Prozent wehren wir erfolgreich ab“
Hackerangriffe auf Websites der Stadt Wien sind anscheinend nichts Ungewöhnliches. „Wir haben 80.000 Versuche täglich auf das Netzwerk der Stadt. Weit über 99 Prozent dieser Versuche wehren wir erfolgreich ab. Über diesen Vorfall hinaus sind uns keine weiteren erfolgreichen Versuche bekannt“, sagte Werner Nabicht, Abteilungsleiter der MA 01 – Wien Digital. Vor der EU-Wahl war die Homepage der Stadt Wien durch einen Cyberangriff lahmgelegt worden. Einen Datendiebstahl habe es jetzt aber erstmals gegeben, sagte Nabicht.