Rund 60 Prozent aller Krebspatienten brauchen Strahlentherapie gegen das Wachstum eines Tumors, meist in Kombination mit Chemotherapie und Operationen. Je länger man wartet, desto höher ist das Risiko. Vor zwei Jahren schlug Stadtrechnungshof Alarm – in Wien warten Krebspatientinnen und -patienten oft zu lange, hieß es. Seither hat der KAV nachgerüstet und zusätzliche Geräte angeschafft. Mit den vier neuen Geräten im Donauspital sollen bis Jahresende insgesamt 15 Linearbeschleuniger zur Verfügung stehen.

60 Prozent mehr Behandlungen möglich
Derzeit sind im Donauspital bereits zwei der neuen LINAC-Geräte im Probebetrieb. Ende 2019 werden dann alle vier Hightech-Geräte in Vollbetrieb stehen. „Gegenüber dem Jahr 2017 kann der KAV ab 2020 um rund 60 Prozent mehr Krebspatientinnen und Krebspatienten an den LINACs behandeln“, so Michael Binder, medizinischer Direktor des KAV. Noch vor zwei Jahren lag die Behandlungskapazität mit Linearbeschleunigern bei rund 3.600 Patientinnen und Patienten. Ab 2020 werden es laut KAV bis zu 6.000 sein. Für die Krebshilfe hat sich die Situation jedenfalls entspannt.
Neue Geräte zur Krebs-Therapie
Schrittweise wird im Donauspital ein neu errichtetes Strahlentherapiezentrum in Betrieb genommen. Für Krebspatienten soll es dort bis Jahresende vier Linearbeschleuniger geben.
„Es wird eine dramatische Verkürzung der Wartezeiten geben, das war auch unser Ziel mit dem gesamten Ausbau“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Allerdings machen Wien die „einpendelnden“ Patienten zu schaffen – vor allem jene aus Niederösterreich. Wie bei vielen Leistungen kommt auch bei der Strahlentherapie im Donauspital fast jeder dritte Patient nicht aus Wien.

„Politische Lösung“ für Patienten aus NÖ gesucht
„Ich halte im Augenblick nichts davon, niederösterreichische Patientinnen und Patienten zu benachteiligen“, meinte Hacker. Man werde versuchen, Patientinnen und Patienten so zu verteilen, dass alle behandelt werden – egal aus welchem Bundesland. „Aber trotzdem muss es dazu eine politische Diskussion geben“, so Hacker weiter. Bis eine politische Lösung gefunden wird, werde Wien weiter nachrüsten, heißt es. Aber das dauert, denn ein Gerät kostet rund vier Millionen Euro.