Haus in dem ein Jugendlicher an CO-Vergiftung gestorben ist
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Chronik

16-Jähriger starb bei CO-Unfall

Ein Kohlenmonoxidunfall in der Margaretenstraße im fünften Bezirk hat in der Nacht auf Samstag tödlich geendet. Ein 16-Jähriger brach im Badezimmer zusammen. Alle Versuche, den Burschen zu reanimieren, blieben erfolglos.

Die Eltern fanden ihren 16-jährigen Sohn leblos im Badezimmer liegend, als sie nach Hause kamen. Laut Feuerwehrsprecher Christian Feiler kontaktierten die Eltern gegen 23.30 Uhr die Einsatzkräfte. Während Rettungsmitarbeiter den Jugendlichen ins Freie brachten und dort versuchten, ihn zu reanimieren, begannen die Feuerwehrleute mit der Kontrolle weiterer Wohnungen in dem Gebäude in der Margaretenstraße.

Klimagerät führte wohl zu Unfall

Einige Appartements wurden gewaltsam geöffnet, in eine Wohnung drangen die Feuerwehrleute über eine Drehleiter ein. Die Reanimation blieb unterdessen erfolglos, der 16-Jährige starb noch am Einsatzort.

Feiler zufolge entdeckten die Feuerwehrleute in der Unfallwohnung eine Gastherme und ein mobiles Klimagerät. Dessen Betrieb dürfte in Verbindung mit der Therme zu dem Unfall geführt haben. Der Feuerwehrsprecher warnte daher vor dem Betrieb solcher Klimageräte im Sommer in Verbindung mit Gasthermen. Thermen seien unter normalen Umständen absolut sicher.

Zu wenig Verbrennungsluft für Thermen

Probleme können allerdings auftreten, wenn die Thermen oder die Rauchfänge schlecht gewartet sind oder es besonders heiß ist und Ventilatoren die Luft aus der Wohnung saugen – etwa durch den Betrieb einer Dunstabzugshaube oder eben eines mobilen Klimageräts. Oft blasen diese die Abluft über einen Schlauch ins Freie, zum Beispiel über ein mit einer Spezialdichtung abgedichtetes gekipptes Fenster.

Dann bekommt die Therme zu wenig Verbrennungsluft, und die Folge ist das Entstehen von Kohlenmonoxid. Zusätzlich kann das Problem durch die immer bessere Abdichtung der Fenster und Türen, was die Luftzirkulation noch mehr hemmt, verschärft werden.

Regelmäßige Wartung wichtig

Feiler riet daher, beim Betrieb der Gastherme, etwa beim Duschen oder Geschirrabwaschen, Fenster und Türen zu dem Raum zu öffnen, in dem die Therme steht. Auch die hohen Temperaturen begünstigen per se CO-Unfälle, so der Feuerwehrsprecher: Durch die Hitze kann sich in Rauchfängen eine Art Luftstoppel bilden. Weil die Außentemperaturen zu groß sind, sind die Abgase im Vergleich dazu nicht heiß genug und ziehen daher nicht nach oben ab.

Nicht zuletzt deshalb ist die Wartung der Thermen und Rauchfänge wichtig. „Außerdem sollte man den Rauchfangkehrer kontaktieren, wenn neue Türen und Fenster eingebaut werden“, sagte Feiler. Dieser überprüft, ob die Therme noch genug Verbrennungsluft bekommt.