Konfettiregen am Donauinselfest beim Konzert von Alvaro Soler
APA/Herbert P. Oczeret
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Kultur

Donauinselfest war „fix leiwand, Oida“

Das diesjährige Donauinselfest ist am Sonntag zu Ende gegangen. Die Schlusspunkte setzten mit Revolverheld und Tocotronic zwei deutsche Bands. Zuvor hatte unter anderen DJ Felix Jaehn für Stimmung gesorgt – und festgestellt: „Das war fix leiwand, Oida.“

2,7 Millionen Besuche – also nicht einzelne Personen – zählte die Veranstalterin des Donauinselfests, die Wiener SPÖ. Zum Abschluss lockten Revolverheld auf die Ö3-Bühne. Frontmann Johannes Strate scherzte, dass man sich wie „Opas vom Donauinselfest“ vorkomme, immerhin sei man schon vor 13 Jahren dabei gewesen. Mit im Gepäck hatte die Band Altes und Neues – von „Freund bleiben“ über „Halt dich an mir fest“ bis hin zu „Ich werde nie erwachsen“ reichte das Repertoire. Natürlich durfte auch der Riesenhit „Ich lass für dich das Licht an“ nicht fehlen. Ihr Auftritt endete mit Konfettiregen.

Tocotronic mit Abschluss auf FM4-Bühne

Auf der FM4-Bühne sorgten Tocotronic für den Abschluss. Der Auftakt gestaltete sich eine Spur anders als bei den Rap-Stars der vergangenen Tage, bei Yung Hurn war der Bereich wegen des großen Andrangs kurzfristig abgeriegelt gewwsen. Auch die Begrüßung war eher von der höflichen Sorte: „Wir sind die Band Tocotronic und begrüßen euch auf das Allerherzlichste.“

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Revolverheld am Donauinselfest
ORF
Revolverheld am Donauinselfest
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Revolverheld am Donauinselfest
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Revolverheld
Revolverheld am Donauinselfest
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Dirk von Lowtzow von Tocotronic beim Donauinselfest
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Dirk von Lowtzow von Tocotronic
Tocotronic
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Alvaro Soler
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Alvaro Soler
Besucher am Donauinselfest
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Alvaro Soler
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Besucher beim Konzert von Felix Jaehn am Donauinselfest
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Felix Jaehn
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Felix Jaehn
Felix Jaehn beim Donauinselfest
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Alice Merton
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Alice Merton
King & Potter
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King & Potter eröffneten die Ö3-Bühne am Sonntag

Es folgte ein Auftritt, bei dem die Band eine bunte Mischung ihres Repertoires spielte. „Let There Be Rock“, „Hi Freaks“, das fast enthusiastisch gefeierte „Aber hier leben, nein danke“, „This Band is Tocotronic“, „Macht es nicht selbst“ und „Letztes Jahr im Sommer“ wurden druckvoll dargeboten. Die Band bedankte sich beim „reizenden Publikum“ und beendete kurz vor Mitternacht das Treiben vor der FM4-Bühne.

Abwechslungsreicher Tag auf Ö3-Bühne

Auf der Ö3-Bühne war es vor dem Hauptact abwechlungsreich. So manches Herz schlug wohl beim Auftritt von Alvaro Soler höher, gilt der in Deutschland lebende Sänger mit spanischen Wurzeln doch als Frauenschwarm. Er hatte alle seine bekannten Hits „La Cintura“, „El Mismo Sol“, „Sofia“ bis hin zur neuen Single „La Libertad“ mit im Gepäck, dem Publikum gefielen die Latino-Rhythmen.

Den Spruch des Abends lieferte der Mann, der im Line-up vor Soler zu finden war: DJ Felix Jaehn, ebenfalls aus Deutschland. Er war von der Stimmung auf der Donauinsel so begeistert, dass er in seinem besten Wienerisch rief: „Das war fix leiwand, Oida.“ Er gab sich auch redlich Mühe, posierte auf seinen Turntables und animierte das Publikum zu allerlei Mitmachaktionen.

Davor trat die Deutsch-Kanadierin Alice Merton auf. Den größten Fanzuspruch gab es bei ihrer Debütsingle „No Roots“. Sie zeigte sich „super excited“, wieder in Wien zu sein, parlierte wenig später dann aber auch in makellosem Deutsch mit den Fans. Das Highlight schlechthin: Merton durfte ihren Gig bereits wieder im Trockenen absolvieren, der Regen schien von der Insel verbannt zu sein. Am Nachmittag hatte es noch stark geregnet. Die Hauptacts blieben aber – wie an allen Tagen – von Regen verschont.

Regen am Donauinselfest
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Von schlimmen Wetterkapriolen blieb das Donauinselfest verschont – vereinzelt regnete es

SPÖ zieht positive Bilanz

SPÖ-Parteimanagerin Barbara Novak zog bereits am späten Nachmittag Bilanz: „In Summe ist es sehr gut gelaufen“, sagte sie. Das neue Ebner-Eschenbach-Areal speziell für Frauen sei gut angekommen und solle daher ein fixer Bestandteil werden. Sie freute sich auch über die „sensationellen Besucherzahlen“, am Samstag seien etwa 100.000 Zuhörer zu Wolfgang Ambros gekommen.

Das Budget für das Donauinselfest beträgt vier Millionen Euro. Davon steuert die Stadt rund 1,5 Mio. Euro an Förderung bei, wobei die Gelder an den Verein Wiener Kulturservice gehen, der unterschiedliche Events fördert, wie in der SPÖ betont wird. Rund 2,65 Mio. Euro kommen aus dem Sponsoring und den Standmieten. „Im Moment laufen wir auf Nullbudget, es geht sich gerade aus. Wenn der Flurschaden (der kaputte Boden, Anm.) zu groß wird, wird man eh wieder ziemlich draufzahlen.“

Planungen für 2020 ab Oktober

Auch im kommenden Jahr wird es wieder ein Donauinselfest geben. Traditionell findet es am letzten Wochenende vor dem Ferienstart in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland statt. Mit den Vorbereitungen wird erst nach dem Abschluss des laufenden Festes begonnen. „Nächste Woche wird abgebaut, dann geht die komplette Mannschaft im Juli auf Urlaub.“ Das erste Mal werde sich das Organisationsteam voraussichtlich nach der Nationalratswahl im Oktober treffen, um die Schwerpunkte festzulegen, verriet Novak.

Bilanz des Donauinselfestes

Das 36. Donauinselfest zählte neben 2,7 Millionen Besuchern auch 600 Stunden Programm und 1.500 Künstler.

Aus polizeilicher Sicht verlief das Donauinselfest ruhig. Bis auf eine schwere Körperverletzung seien keine als höher zu bewertenden Vorfälle aufgetreten, hieß es in einer Aussendung. Ein Handtaschendieb hat in der Nacht auf Samstag beim Donauinselfest einen Mann durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt. Der 26-Jährige wurde notoperiert – mehr dazu in Mann nach Messerstich in Lebensgefahr. Mittlerweile ist er außer Lebensgefahr.