Wirtschaft

Razzia in Firmenzentrale von Investor Tojner

In der Firmenzentrale des Investors Michael Tojner in der Wiener Mariahilfer Straße hat am Dienstag eine Hausdurchsuchung stattgefunden. Einen entsprechenden Bericht des „Kurier“ hat Tojners Anwalt bestätigt. Insgesamt sollen in drei Bundesländern Hausdurchsuchungen laufen, heißt es in dem Bericht.

Hintergrund dürfte eine Anzeige des Landes Burgenland gegen Tojner und vier weitere Personen bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sein. Es geht dabei um den Verdacht der Untreue und des gewerbsmäßigen Betrugs im Zusammenhang mit den zwei früheren gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften Gesfö und Riedenhof.

Michael Tojner
APA/Georg Hochmuth
Michael Tojner wurde vom Land Burgenland wegen des Verdachts der Untreue und des gewerbsmäßigen Betrugs angezeigt

Burgenland sieht sich um 40 Mio. Euro geschädigt

Das Land sieht sich um 40 Mio. Euro geschädigt. Tojner bestreitet alle Vorwürfe. Die WKStA wollte dem „Kurier“ zu den laufenden Ermittlungsmaßnahmen keine Auskunft geben. Laut Medienberichten sollen bei der Razzia zahlreiche Dokumente sichergestellt worden sein.

Tojner ist Chef des Industriekonzerns Montana Tech, zu dem auch Teile des Batterieherstellers Varta gehören, sowie Eigentümer der WertInvest Beteiligungsverwaltungs GmbH. Mit Letzterer plant der Investor auch seit Jahren die Revitalisierung des Heumarkts. Aufgrund einer möglichen Gefährdung des Weltkulturerbestatus für die Innenstadt und einer vom Gericht verordneten Umweltverträglichkeitsprüfung steht das Projekt derzeit allerdings still.

Anwältin: Anschuldigungen „substanzlos“

Von der Anwältin des Investors, Stefanie Liebenwein, hieß es, die erhobenen Anschuldigungen seien „substanzlos“. Das Unternehmen und alle Organe würden „voll“ mit den Behörden kooperieren, um die Vorwürfe so schnell wie möglich aufzuklären. „Das Unternehmen hat auch stets angeboten, alle Dokumente und Informationen zur betreffenden Causa freiwillig auszuhändigen. Seit Jänner sind diese in den Büroräumlichkeiten abholbereit“, hieß es in einer Aussendung.

Für das Unternehmen sei die Durchsuchung ein unangenehmer Vorgang. „Im Interesse einer möglichst schnellen Aufklärung der geäußerten Vorwürfe steht das Unternehmen jedoch auch diesem Ermittlungsschritt der Staatsanwaltschaft voll kooperativ gegenüber, um eine raschen Aufklärung der substanzlosen Vorwürfe zu ermöglichen.“