Schülerinnen und Schüler beim Kochen
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Lifestyle

„Waste Cooking“: Vom Müll zum Menü

Jeder Mensch in Wien wirft im Jahr rund 40 Kilogramm an Lebensmitteln weg, dabei kann man aus vielen abgelaufenen Produkten sogar noch ein Gourmetmenü zubereiten. Wie das geht, lernen Schülerinnen und Schüler bei einem Wiener Verein.

Gekocht wird im Freien – und zwar von 15 Schülerinnen und Schüler der AHS Contiweg. Sie verwerten dabei „gerettete“ Lebensmittel, die eigentlich für den Müll vorgesehen waren. Dabei handelt es sich ausschließlich um Spenden vom Naschmarkt, der Wiener Tafel oder von Supermärkten.

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Alles, was die Schüler verkochen, hätte eigentlich im Müll landen sollen

Die Aufgabe ist das Zubereiten eines vegetarischen Menüs. „Es wird ein Mix aus Zucchini, Paprika, Gurken und Zwiebel – ein Eintopf mit Gemüse“, erklärt der 14-jährige Adrian. „Das geht auch für viele Leute, da kann dann jeder noch was essen“, ergänzt Noah.

Angestochenes Obst wird zu Saft

Das Menü soll abwechslungsreich sein, sagt Jill Barth, Ernährungsexpertin vom Verein M.U.T. Natürlich müsse man aber flexibel sein – je nachdem, was gespendet wird. Statt im Mistkübel landen zum Beispiel auch die bereits angestochenen und nicht mehr verkäuflichen Äpfel, Marillen, Limetten und Gurken im Mixer. Aus dem nicht mehr ganz so frischem Obst und Gemüse lassen sich verschiedenste Saftmischungen zubereiten.

Waste Cooking im Freien

Jede Wienerin, jeder Wiener schmeißt im Jahr rund 40 Kilogramm an Lebensmitteln weg, dabei könnte man aus vielem Abgelaufenem, so auch aus angestochenem Obst sogar noch ein Gourmetmenü zubereiten.

„Also ich finde es schon eine ganz gute Idee, weil Menschen schmeißen unbewusst Sachen weg, die eigentlich noch benutzt werden können“, sagt Kajal, ebenfalls 14 Jahre alt. Und Leandro kann sich vorstellen, das Konzept auch mal zuhause auszuprobieren: „Ich weiß nicht, ob es meine Mutter machen würde, aber ich glaube schon.“

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Aus angestochenem Obst werden Säfte

Jeder kann sich anmelden

Grundsätzlich kann sich jeder beim Verein M.U.T. anmelden – die „Waste Cooking“-Klassen werden dann auf die interessierten Gruppen zugeschnitten. Damit wolle man auch einen gewissen Bildungsauftrag erfüllen, sagt Laura Anna Lobensommer, Sprecherin des Vereins. Zum Abschluss des Workshops gibt es dann noch einen Marillenfleck – der im Magen jedenfalls besser aufgehoben ist als im Müll.