Chronik

Männer betäubt und beraubt: Haft

Die Vertrauensseligkeit von zwei Bekannten hat eine 27-jährige Wienerin schamlos ausgenützt. Sie mixte Vater und Sohn Schlafpulver in einen Sekt. Während die Männer schliefen, raubte sie ihnen 10.000 Euro.

Die Frau wurde am Mittwoch zu 18 Monaten Haft, davon vier Monate unbedingt verurteilt. Das Urteil wegen Raubes, Diebstahls, Entfremdung unbarer Zahlmittel sowie unerlaubten Umgangs mit Suchtgiften ist bereits rechtskräftig. Die 27-Jährige, die sich seit Jänner in U-Haft befand, wurde noch am Mittwoch aus dem Gefängnis entlassen.

Frau beschuldigt Lebensgefährten

Die Frau gab vor Gericht an, im Auftrag ihres Lebensgefährten agiert zu haben. „Ich habe mich von ihm leiten lassen“, sagte die Beschuldigte. Der Freund habe ihr eingetrichtert, die Männer zu betäuben, um ihnen das Geld wegzunehmen. Die 27-Jährige kümmerte sich gelegentlich um die beiden, da der Vater gehbehindert ist. Sie hatte die Wohnungsschlüssel, erledigte Einkäufe und behob auch manchmal Geld für die Männer, daher wusste sie die Zugangsdaten.

Am 26. Jänner sollte die Tat umgesetzt werden, als die Frau die beiden Männer in der Wohnung besuchte. Das Trio bestellte Pizza und aß gemeinsam. Mit dem Vorwand, Zigaretten holen zu gehen, ging sie kurz auf die Straße und traf sich mit ihrem Lebensgefährten. Dieser überreichte ihr das Schlafpulver.

Bankomat- und Kreditkarten mitgenommen

Zurück in der Wohnung beschlossen die drei, eine Sektflasche zu öffnen. Die Beschuldigte behauptete jedoch, der Alkohol sei zu warm, und ging ins Badezimmer, um die Flasche im kalten Wasser zu kühlen. In Wahrheit mischte sie dabei das Schlafmittel in den Sekt. Sie schenkte beiden Männer ein und forderte sie auf, doch rasch auszutrinken.

Nach etwa einer halben Stunden fielen die beiden in einen tiefen Schlaf. Die 27-Jährige raffte Bargeld aus einem Kuvert in der Höhe von 10.000 Euro, aus den Geldbörsen in der Höhe von 150 Euro sowie Bankomat- und Kreditkarten an sich.

Lebensgefährte kaufte Porsche

Bei Behebungen konnte das Paar noch 1.900 Euro Beute machen. 1.000 Euro erhielt die 27-Jährige, die sich davon Bekleidung, Schuhe und Drogen kaufte. Ihr Lebensgefährte, auf den ebenfalls ein Verfahren wartet, erwarb mit dem Geld einen Porsche.

Die betäubten Männer erwachten erst am nächsten Tag gegen Mittag und bemerkten, dass sie beraubt worden waren. Sie alarmierten die Polizei. Um das Schlafpulver nachzuweisen, wurde sofort das Blut der Opfer untersucht.