Nachbarhaus des bei einer Gasexplosion zerstörten Hauses
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Chronik

Gasexplosion: Gerüste für Nachbarhäuser

Nach der Gasexplosion mit zwei Toten in Wieden und dem Beschluss, das teils eingestürzte Gebäude abzureißen, sind am Montag am Unglücksort Sicherungsmaßnahmen durchgeführt worden. Für beschädigte Nachbarhäuser sollen Passagengerüste errichtet werden.

Ein zeitnaher Abriss sei „nach der Beseitigung von Gefahrenquellen“ möglich, hieß es seitens der Baupolizei auf Anfrage. Zunächst müssten aber einsturzgefährdete Gebäudeteile vorsichtig abgetragen werden, ehe die eigentlichen Abbrucharbeiten durchgeführt werden können. Wie lange es dauern wird, bis Letzteres angegangen werden kann, sei derzeit nicht absehbar, hieß es.

Letzte Wartungsarbeiten

Gute Nachrichten gab es für die Bewohner des unmittelbar angrenzenden (Preßgasse 4) sowie des vis-a-vis gelegenen Gebäudes (Preßgasse 1-3), die bei der Detonation stark in Mitleidenschaft gezogen und aus Sicherheitsgründen evakuiert wurden. Am Montag wurden in beiden Wohnhäusern letzte Wartungsarbeiten abgeschlossen, neue Fensterstöcke eingesetzt und durch Glasbruch zerstörte Scheiben ausgetauscht.

Nachbarhaus des bei einer Gasexplosion zerstörten Hauses
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Das gegenüberliegende Haus kann möglicherweise schon am Dienstag wieder bezogen werden

„Danach werden Passagengerüste errichtet, um den Bewohnern einen sicheren Zugang zu ermöglichen“, hieß es seitens der Baupolizei. Möglicherweise können die betroffenen Mieter bereits am Dienstag zurück in ihre Wohnungen.

„Ausreichend Ersatzwohnungen in Reserve“

Was die Mieter des von der Explosion großteils zerstörten fünfgeschoßigen Gebäudes betrifft, sind mittlerweile alle, die Bedarf angemeldet haben, in Ersatzquartieren untergebracht, gab das Büro für Sofortmaßnahmen bekannt. Sollten Personen, die bisher bei Verwandten, Freunden oder Bekannten untergekommen sind, ein neues Dach über dem Kopf brauchen, „haben wir ausreichend Ersatzwohnungen in Reserve“.

Rund 50 Personen bekamen neue Wohnungen in anderen Gemeindebau-Anlagen in Aussicht gestellt, sechs sind bereits eingezogen. „Da die meisten Bewohner ihr ganzes Mobiliar verloren haben, verzichtet Wiener Wohnen die ersten drei Monate in den neuen Ersatzwohnungen auf das Einheben der Miete“, Manfred Leitgeb, Unternehmenssprecher von Wiener Wohnen.

Rückkehrrecht zu denselben Konditionen

Nach dem Abriss wird auf dem Areal ein neuer Gemeindebau errichtet, wobei den früheren Mietern „ein Rückkehrrecht zu denselben Konditionen, die sie auch in ihrer alten Wohnung hatten“ garantiert wird, wie Leitgeb sagte. Wie der Neubau dimensioniert wird, steht noch nicht fest. Der zerstörte Bau hatte sich über fünf Stockwerke mit 30 Wohnungen erstreckt.

Vor dem Abriss des Gebäudes wird es auch noch für die ehemaligen Bewohner der Stiege eins, die komplett vernichtet wurde, Gelegenheit geben, in Begleitung der Feuerwehr und der Akutbetreuung an ihre früheren Wohnungen bzw. das, was davon übrig geblieben ist, zurückzukehren. Mietern der Stiege zwei hatte man diese Möglichkeit bereits in der vergangenen Woche gegeben.

Weiter Suche nach Unglücksursache

Hinsichtlich der Suche nach der Unglücksursache bemühten sich unterdessen die Brandermittler des Landeskriminalamts weiter, aus sichergestellten Trümmern Aufschlüsse über das Explosionsgeschehen zu erhalten. Medienberichte, wonach eine Wohnung „voll mit Gas“ gewesen sei, wurden nicht bestätigt.

Die Tätigkeit der Sachverständigen wird möglicherweise Wochen dauern, ehe ein Ergebnis vorliegt. Die Identität des Getöteten – nach einer ums Leben gekommenen 29 Jahre alten Frau war von den Einsatzkräften noch eine männliche Leiche geborgen worden – soll mittels eines DNA-Untersuchung geklärt werden.