Kindergartenpädagoge wendet Gebärdensprache an
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Bildung

Gehörlose Kindergärtner nehmen Arbeit auf

Gehörlose Menschen sind von zahlreichen Berufen ausgeschlossen. In Wien wurde jetzt ein neues Konzept geschaffen, um neue Berufe zu erschließen. Sechs Gehörlose wurden zu Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern ausgebildet.

Die Kindergarten-Assistenzpädagoginnen und -pädagogen sind jetzt mit ihrer dreijährigen Ausbildung fertig und beginnen, in städtischen Kindergärten mit gehörlosen Kindern zu arbeiten. Von den Neo-Pädagogen profitieren nicht nur gehörlose, sondern auch hörende Kinder. „Jedes Wort, das ein Kind in der Gebärdensprache kann, ist eine Ressource, die es einsetzen kann“, sagte Nicole Kalteis, Direktorin der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik der Stadt Wien (Bafep 21). Kinder würden eine neue Möglichkeit lernen, „sich auszudrücken“.

Gehörlose Ausbildung Kindergarten Kindergärtner
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Die Pädagoginnen und Pädagogen haben drei Jahre Ausbildung hinter sich

Ausweitung auf Freizeitpädagogik geplant

Möglich war die Ausbildung aufgrund einer Initiative des Schulungsinstituts Equalizent und einer Förderung des Sozialministeriums sowie des Arbeitsmarktservice (AMS). So konnten die Gebärdendolmetscher während der Ausbildung finanziert werden. Das Projekt soll laut Sabine Czasch von Equalizent jetzt auf Freizeitpädagogen ausgeweitet werden.

Da immer mehr Ganztagsschulen gebaut werden, besteht auch hier ein Bedarf. „Da ist klar, dass die gehörlosen Schülerinnen dann am Nachmittag mit gehörlosen Freizeitpädagoginnen bestens versorgt sind.“ Ein Vorbereitungslehrgang für die nötige Aufnahmeprüfung startet im Herbst, einsatzbereit sollen die neuen Pädagoginnen und Pädagogen in zwei Jahren sein.