Die neue Box steht beim Forstamt in der Triester Straße 114 in Favoriten. Der Container ist klimatisiert – Käfige, Wasser und Futter stehen bereit. Wer ein Tier abgibt, sollte bei der Abgabe ein Formular mit Informationen über den Fundort und den Zustand des Tieres ausfüllen. Die Box steht erst seit Kurzem, wird aber bereits genutzt – so wurden etwa mehrere junge Igel abgegeben.
Box nur für Wildtiere
Ebenfalls in der Box landetet etwa eine Krähe oder ein einohriger Feldhase. Abgegeben werden sollen nur Wildtiere, für verletzte Hunde und Katzen gibt es andere Adressen wie etwa die Wiener Tierrettung. Ende August wird die bisherige Box durch eine neue ersetzt, die mit professionellen Terrarien und Volieren ausgestattet sein soll. Spätestens alle zwei Stunden werden die Tiere aus der Box abgeholt und danach entweder in die Wildtierstation der Stadt nach Laxenburg oder – im akuten Notfall – zum Tierarzt nach Schönbrunn gebracht.
Radio-Wien-Reporter Bernhard Weihsinger bei der Wildtierbox
„Bei uns werden die Tiere in der Ordination untersucht. Es wird festgestellt, ob sie eine Verletzung haben oder krank sind. Je nachdem werden die weiteren Schritte gesetzt, zum Beispiel wird eine Therapie eingeleitet. Dann kommen die Tiere zur Pflege in die Wildtierstation“, sagte Thomas Voracek, Tierarzt des Tiergarten Schönbrunn im „Wien heute“-Interview.
Nicht immer „Rettung“ notwendig
Auch die Jungigel werden in der Wildtierstation gepflegt. Noch müssen sie mit einer Spritze gefüttert werden, in ein paar Wochen geht es für sie aber wieder ins Freie. Nicht immer ist die vermeintliche Rettung durch Menschen aber tatsächlich notwendig. Die Experten raten, das betreffende Tier länger zu beobachten.
Wildtier-Hotline
+43 1 4000-49090
Täglich 7.30 bis 22.00 Uhr
„Nicht jedes Wildtier, das alleine wo sitzt, ist automatisch verletzt oder in einer Notlage. Also ist es einmal ganz wichtig, abzuschätzen, ob das Tier wirklich Hilfe braucht. Dazu hat man auch die Möglichkeit, die Wildtier-Hotline anzurufen, wo die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Tipps und Ratschläge geben können“, sagte Günther Annerl von der MA 49, dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien.
Tiere sollen zurück in die Natur
Ist das Tier in einem kritischen Zustand und landet in der Wildtierstation, wird es so lange versorgt, bis es in der Natur wieder alleine zurechtkommt. Ein Patient ist etwa ein Feldhase: Er hat ein Ohr verloren und wird derzeit mit Schmerzmitteln und Fläschchen gepflegt.
Wildtierboxen werden aufgestellt
Für den Fall, dass Ihnen ein verletztes Tier begegnet, hat die Stadt jetzt eine Wildtierbox aufgestellt.
„Die Verletzung ist aber nicht so, dass sie problematisch wäre. Sie ist behandelt worden, er hat entsprechende Medikamente bekommen. Er wird noch gefüttert, weil er zu klein ist, um sich selbst zu ernähren. Aber sobald er so weit entwickelt ist, dass wir ihn auswildern können, kommt er wieder zurück in die freie Natur“, sagt Annerl.