Ein Jungigel wird mit Spritze ernährt
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Tiere

Neue Wildtierbox für verletzte Igel und Co.

Verwaiste Eichhörnchen, einohrige Feldhasen, abgemagerte Krähen – für Wildtiere in Not hat die Stadt nun eine Wildtierbox aufgestellt. Gefundene verletzte oder bedürftige Tiere können dort abgegeben werden.

Die neue Box steht beim Forstamt in der Triester Straße 114 in Favoriten. Der Container ist klimatisiert – Käfige, Wasser und Futter stehen bereit. Wer ein Tier abgibt, sollte bei der Abgabe ein Formular mit Informationen über den Fundort und den Zustand des Tieres ausfüllen. Die Box steht erst seit Kurzem, wird aber bereits genutzt – so wurden etwa mehrere junge Igel abgegeben.

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Ein Vogel wird gefüttert
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Betreuerinnen und Betreuer kümmern sich um die Wildtiere
Ein Eichhörnchen auf der Schulter eines Pflegers
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Nur Wildtiere wie etwa Eichhörnchen sollen abgegeben werden
Jungigel in der Wildtierstation
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In der Wildtierstation der Stadt werden verletzte und zu junge Tiere wie diese Jungigel betreut
Jungenten
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Die Wildtiere werden aufgepäppelt und dann wieder in die Freiheit entlassen
Ein Tier wird in einen Transporter geladen
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Aus der Box werden die Tiere innerhalb von zwei Stunden abgeholt
Ein einohriger Hase
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Zu den „Patienten“ gehört unter anderem auch ein einohriger Feldhase
Vögel in einer Box
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In der neuen Box wird es eigene Volieren für Vögel geben
Die Wildtierbox vor dem Forstamt
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Die Box befindet sich beim Forstamt in der Triester Straße
Käfige und Futter in der Wildtierbox
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In der Box stehen diverse Käfige und Futter bereit

Box nur für Wildtiere

Ebenfalls in der Box landetet etwa eine Krähe oder ein einohriger Feldhase. Abgegeben werden sollen nur Wildtiere, für verletzte Hunde und Katzen gibt es andere Adressen wie etwa die Wiener Tierrettung. Ende August wird die bisherige Box durch eine neue ersetzt, die mit professionellen Terrarien und Volieren ausgestattet sein soll. Spätestens alle zwei Stunden werden die Tiere aus der Box abgeholt und danach entweder in die Wildtierstation der Stadt nach Laxenburg oder – im akuten Notfall – zum Tierarzt nach Schönbrunn gebracht.

Radio-Wien-Reporter Bernhard Weihsinger bei der Wildtierbox

„Bei uns werden die Tiere in der Ordination untersucht. Es wird festgestellt, ob sie eine Verletzung haben oder krank sind. Je nachdem werden die weiteren Schritte gesetzt, zum Beispiel wird eine Therapie eingeleitet. Dann kommen die Tiere zur Pflege in die Wildtierstation“, sagte Thomas Voracek, Tierarzt des Tiergarten Schönbrunn im „Wien heute“-Interview.

Nicht immer „Rettung“ notwendig

Auch die Jungigel werden in der Wildtierstation gepflegt. Noch müssen sie mit einer Spritze gefüttert werden, in ein paar Wochen geht es für sie aber wieder ins Freie. Nicht immer ist die vermeintliche Rettung durch Menschen aber tatsächlich notwendig. Die Experten raten, das betreffende Tier länger zu beobachten.

Wildtier-Hotline

+43 1 4000-49090
Täglich 7.30 bis 22.00 Uhr

„Nicht jedes Wildtier, das alleine wo sitzt, ist automatisch verletzt oder in einer Notlage. Also ist es einmal ganz wichtig, abzuschätzen, ob das Tier wirklich Hilfe braucht. Dazu hat man auch die Möglichkeit, die Wildtier-Hotline anzurufen, wo die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Tipps und Ratschläge geben können“, sagte Günther Annerl von der MA 49, dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien.

Die Wildtierbox von außen
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Die Box – ein Container – steht beim Forstamt in der Triester Straße

Tiere sollen zurück in die Natur

Ist das Tier in einem kritischen Zustand und landet in der Wildtierstation, wird es so lange versorgt, bis es in der Natur wieder alleine zurechtkommt. Ein Patient ist etwa ein Feldhase: Er hat ein Ohr verloren und wird derzeit mit Schmerzmitteln und Fläschchen gepflegt.

Wildtierboxen werden aufgestellt

Für den Fall, dass Ihnen ein verletztes Tier begegnet, hat die Stadt jetzt eine Wildtierbox aufgestellt.

„Die Verletzung ist aber nicht so, dass sie problematisch wäre. Sie ist behandelt worden, er hat entsprechende Medikamente bekommen. Er wird noch gefüttert, weil er zu klein ist, um sich selbst zu ernähren. Aber sobald er so weit entwickelt ist, dass wir ihn auswildern können, kommt er wieder zurück in die freie Natur“, sagt Annerl.