Politik

Stadt fördert innovative Grätzelprojekte

Die Stadt Wien hat einen neuen Fördertopf aus der Taufe gehoben, um damit die Beziehungen von Nachbarn untereinander zu stärken und Vorurteile abzubauen. Mit 500.000 Euro sollen Projekte unterstützt werden.

„Die Idee ist, alle möglichst kleinteilig zu unterstützen“, sagte die grüne Sozialsprecherin Ursula Berner. Deshalb sollen insbesondere kleinere Projekte mit – in der Regel – 2.000 bis 5.000 Euro unterstützt werden, wobei die maximal zu vergebende Fördersumme 20.000 Euro beträgt. Die Entscheidung über die Vergabe der Gelder trifft eine unabhängige Jury, geleitet vom Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen.

Teil des Regierungsübereinkommens

„Gerade im Zusammenleben kann ein Gespräch, ein gemeinsames Erlebnis viele Vorurteile abbauen und vielleicht sogar eine neue Freundschaft begründen“, sagte Berner. Die Förderung für Sozialprojekte ist auch Teil des rot-grünen Regierungsübereinkommens von 2015.

Pressetermin bei der Präsentation des Fördertopfs für Nachbarschaftsprojekte
ORF
Berner und Mörk präsentierten das Projekt in Ottakring

Für die SPÖ-Sozialsprecherin Gabriele Mörk stellt das Projekt eine nachhaltige Förderung des Zusammenlebens dar. „Es geht darum, den kreativen Köpfen einen Raum zu geben und ihnen Ressourcen zur Verfügung zu stellen“, sagte sie. Dabei sei es egal, ob sich zwei Personen oder ein ganzes Grätzel zusammenschließen.

Siebenköpfige Jury entscheidet

Vom 19. August bis zum 15. Oktober können Projekte über die Internetseite des Dachverbands Wiener Sozialeinrichtungen eingereicht werden. Die angedachten Vorhaben sollen vor allem innovativ sein, also etwas Neues darstellen. „Es ist angedacht, dass die Einreichung relativ einfach abzuwickeln ist“, sagte Mörk. Deshalb können Ideen nicht nur schriftlich, sondern auch in Form eines kurzen Videos präsentiert werden.

Über die Vergabe der Förderungen entscheidet eine siebenköpfige Jury, bestehend aus Experten, Forschern und Praktikern. Die genauen Auswahlkriterien werden im Laufe des Sommers veröffentlicht, sollen aber relativ breit sein. Für interessierte Wiener gibt es im September einen Gesprächstermin mit den Mitgliedern der Jury und den beiden Sozialsprecherinnen. Dort können Ideen vor der Einreichung besprochen und nachgeschärft werden.

Auch für das kommende Jahr ist ein Fördertopf für innovative und experimentelle Sozialprojekte geplant. Dann wird es aber nicht mehr um Nachbarschaftsprojekte gehen. Das Thema ist noch offen.