Wer selbst nicht viel hat, für den ist eine kleine Abkühlung und ein Dach in festen Mauern schon viel wert. Eine Blumendusche und ein funktionierender Ventilator ist den Menschen im Beratungszentrum „Stern“ aktuell eine große Hilfe. Gelegen in der Nähe des Pratersterns ist es Anziehungspunkt für zahlreiche Wohnungslose.
Wäsche waschen und Essen machen im „Stern“
Zumindest in den heißesten Stunden des Tages können sich Männer, wie Frauen hier aufhalten, selbst ihr Essen zubereiten und ihre Wäsche waschen. 30 bis 40 obdachlose Menschen kommen derzeit täglich vorbei, sagt Martina Pint vom Tageszentrum „das Stern“ in „Wien heute“: „Ich habe schon den Eindruck, dass die Menschen auf Grund der Hitze, weil es am Praterstern auch sehr heiß ist, zu uns in die Einrichtung kommen.“
Am frühen Abend, wenn das „Stern“ zusperrt, dann müssen die Menschen wieder gehen – bleiben können sie nicht. „Dadurch, dass es zur Zeit keine Winterquartiere gibt, schlafen sie zum Teil in Parks, auf der Donauinsel, aber auch im Bereich des Pratersterns“, so Pint.
Abkühlung für Frauen im „Obdach Ester“
Obdachlosigkeit ist das ganze Jahr über ein Stressfaktor und in der Sommerhitze kommen weitere Herausforderungen dazu, eben das beschwerliche Mittragen der eigenen Sachen, wie die Betreuerinnen auch im Haus Ester, das ausschließlich für Frauen gedacht ist, täglich mitbekommt, erzählt Kibar Dogan vom „Obdach Ester“.
„Man weiß es selbst, wenn man bei über 30 Grad einen Rucksack trägt, wie sehr man dann schwitzt. Und dann haben obdachlose Menschen oft die Problematik, dass sie generell in einem schlechteren gesundheitlichen Zustand sind“, so Dogan. Beine schwellen durch die Hitze und das viele Gehen etwa stark an. Darum gibt es derzeit kühlende Fußbäder für die Frauen, die sich im Ester frisch machen wollen. Auch hier gibt es Möglichkeiten zur Körperpflege und die Wäsche zu waschen.