Gastherme
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Chronik

51 Einsätze wegen hoher CO-Werte

Die Wiener Feuerwehr ist heuer bisher 51 Mal wegen erhöhter CO-Werte alarmiert worden. Zwei Menschen sind bei Kohlenmonoxid-Unfällen ums Leben gekommen. Im Vorjahr sind in Wien rund 8.000 defekte Thermen stillgelegt worden.

Kontrollen und Wartung von Thermen sind unter anderem im Wiener Feuerpolizeigesetz und im Gasversorgungsgesetz vorgeschrieben, erklärte Installateur-Innungsmeister Robert Breitschopf am Dienstag gegenüber Radio Wien: „Die Kernaussage aller Gesetze ist: Das Gerät gehört einmal im Jahr gewartet und serviciert.“ Dafür muss der Benützer des Geräts einen Installateur organisieren.

Von selbst prüft der Rauchfangkehrer einmal im Jahr die Therme. „Das betrifft den Rauchfang und eine Sichtkontrolle der Therme. Zusätzlich muss er prüfen, ob ausreichend Verbrennungsluft nachströmen kann“, sagte Innungsmeister Christian Leiner. Im Rahmen dieser Prüfung wurden im Vorjahr allein 8.000 defekte Thermen stillgelegt. Im Jahr 2017 war es zu 7.895 Sperren von Gasgeräten gekommen, gegenüber 2016 war das ein Anstieg um 25 Prozent.

Feuerwehrauto steht vor einem Haus
APA/Hans Klaus Techt
Am Montag kam eine junge Frau in einer Wohnung im dritten Bezirk bei einem CO-Unfall ums Leben

Mehr Einsätze für Feuerwehr

Die Wiener Feuerwehr wurde seit Jahresbeginn 51-mal wegen erhöhter CO-Werte alarmiert, im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 49, 2017 noch 39 solcher Einsätze. Ein Einsatz wegen erhöhter CO-Werte ist laut Feuerwehr nicht mit einem Unfall gleichzusetzen. Laut Berufsrettung Wien sind heuer zwei Personen an den Folgen einer CO-Vergiftung gestorben, 37 Menschen wurden verletzt.

Im Ö1-Morgenjournal verglich Christian Feiler, Sprecher der Berufsfeuerwehr Wien, die Situation bei der Wartung von Gasthermen mit dem Pickerl beim Auto: Eigentlich gesetzlich vorgeschrieben aber nicht alle machen es. Für Christian Bartok, Leiter der Mieterhilfe Wien, könnten Strafen ähnlich wie beim Auto-Pickerl „auch ein Weg“ sein: „Die verpflichtende Wartung wäre jedenfalls auch ein Weg.“

„Im Zweifelsfall geht Sicherheit immer vor. Wir empfehlen die Wartung der Therme mindestens einmal im Jahr und dass die Kosten vom Mieter übernommen werden müssen“, erklärte Bartok. Es gibt gerichtliche Entscheidungen, wonach für die Wartung der Mieter und die Reparatur von Thermen der Vermieter zuständig ist: „Sollte sich also bei der Wartung herausstellen, dass etwas repariert werden muss, wäre der Vermieter zuständig.“

Feuerwehr rät zu Verzicht auf mobile Klimageräte

„Es gibt mehr heiße Tage als früher und die mobilen Klimageräte werden sowohl leistungsstärker als auch günstiger. Damit kommen natürlich immer mehr Geräte in Umlauf. Zudem werden die Fenster und Türen immer dichter. In Summe erhöht das die Einsatzziffern wegen Kohlenmonoxid in Zusammenhang mit Gasthermen“, meinte Christian Feiler.

Für Wohnungen mit Gasthermen, die Raumluft zur Verbrennung benötigen, rät Feiler, auf mobile Klimageräte zu verzichten: „Die erzeugen einen so starken Unterdruck, dass auch bei neuen oder gewarteten Thermen die Sicherheitseinrichtungen so stark irritiert werden können, dass sie nicht richtig funktionieren.“ Vielen Nutzern fehle das Bewusstsein über die Gefahr.

Für Christian Bartok geht es bei den mobilen Klimageräten vor allem um die richtige fachliche Beratung: „Das kann Leben retten, indem die Verkäufer auch hinterfragen, ob in der Wohnung ein Gasgerät in Betrieb genommen wird. Zumindest sollte deutlich hingewiesen werden, dass hier Gefahren drohen.“