Autowracks
ORF
ORF
Chronik

Internationale Autodieb-Bande ausgeforscht

Die Polizei hat eine Autoknackerbande zerschlagen: Die Kriminellen haben teure Autos gestohlen und dann die Teile in den Nahen Osten verkauft. Dabei hatten sie es vor allem auf Fahrzeuge abgesehen, die ohne Schlüssel zu öffnen sind.

Die Wiener Polizei wurde alarmiert, als im Juli des Vorjahres am Wolfersberg in Penzing in einer Nacht mehrere Autos als gestohlen gemeldet wurden. Die Ermittler kontaktierten Kollegen in Polen und Deutschland und stießen bald auf eine gut organisierte Bande, die Luxusautos nach Polen transportierte, dort zerlegte und die Teile in den Nahen Osten verschiffte.

Polizei empfielt Aludose für Schlüssel

Um das Keyless-System zu knacken waren Funkstreckenverlängerer im Einsatz, erläuterte Chefinspektor Friedrich Bammer: „Es wurden Geräte entwickelt, die es möglich machen, den abgelegten Schlüssel im Haus oder in der Wohnung abzugreifen und das Signal bis zum Fahrzeug zu verlängern – und so kann das Auto geöffnet und gestartet werden.“ Die Keyless-Chips sollten in einer Aludose oder Folie aufbewahrt werden, sagt die Polizei.

Erklärung, wie Autodiebe schlüssellose Systeme benutzen
ORF

Schüsse stoppten Verdächtige

Im Februar fuhren zwei Polen mit einem Auto nach Niederösterreich. In Hetzmannsdorf stahlen sie dann ein Auto und fuhren mit beiden Pkw zur tschechischen Grenze. Dort wurden sie allerdings schon von der niederösterreichischen Polizei erwartet, die eine Straßensperre errichtet hatte. „Sie haben dann die Sperre durchbrochen“, berichtete Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Die Beamten schossen in die Reifen der Fahrzeuge der Verdächtigen, die daraufhin stoppten.

Internationale Autodieb-Bande ausgeforscht

Die Polizei hat eine Autoknackerbande zerschlagen, die teure Autos gestohlen und die Teile in den Nahen Osten verkauft haben soll. Im Visier waren vor allem Fahrzeuge, die ohne Schlüssel zu öffnen sind.

Bis zu 50 Bandenmitglieder

Bei den weiteren Ermittlungen machten die Beamten den Kopf der 30 bis 50 Mann starken Gruppe ausfindig, der in Polen eine regelrechte Firma mit eigenem Gelände und verschiedenen Teams aufgebaut hat.

In Österreich werden der Bande bisher rund 30 Diebstähle zugeordnet, acht davon in Wien. „Die Dunkelziffer ist aber höher“, sagte Maierhofer. Der Schaden beläuft sich bisher auf 1,5 Millionen Euro. Zwei der Haupttäter wurden bereits von polnischen bzw. deutschen Polizeibehörden festgenommen. Die internationale Amtshandlung war am Donnerstag noch am Laufen.