Zerstörtes Haus in Wien-Wieden nach Gasexplosion
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Chronik

Nach Gasexplosion: Mieter verärgert

Nach der Gasexplosion in Wien-Wieden sind einige ehemalige Bewohner des beschädigten Gemeindebaus verärgert: Viele Sachen aus ihren Wohnungen seien nicht gerettet, sondern weggeschmissen worden. Die Abbruchfirma weist die Vorwürfe zurück.

„Die Mitarbeiter wollten schon Sofa oder Polster hinunterwerfen, da habe ich geschrien: Bitte nicht, das kann man noch retten“, schilderte eine frühere Bewohnerin gegenüber „Wien heute“. Eine weitere Bewohnerin, die im Erdgeschoß wohnte, hatte deshalb vergeblich gehofft, dass Möbel gerettet werden könnten. „Wir haben beobachtet, dass von Unterwäsche bis Porzellan alles aus dem Fenster geschmissen wurde und die Arbeiter sich noch darüber gefreut haben, mit Daumen nach oben“, kritisierte eine dritte Anrainerin.

Durch die folgenschwere Explosion am 26. Juni haben die Frauen nicht nur ihr Zuhause verloren, sondern auch ihr Hab und Gut. Geblieben sind ihnen Dokumente, das Handy und ein paar Kleidungsstücke.

Nach Explosion: Mieter mit Vorwürfen

Bauarbeiter haben ihr Eigentum einfach weggeworfen: Nach der Explosion in der Pressgasse erheben nun Mieter schwere Vorwürfe gegen die Baufirma, die den Abriss des Gemeindebaus durchführen soll.

Wiener Wohnen: Gebäude in schlechtem Zustand

Von der von der Stadt Wien beauftragten Abbruchfirma heißt es: Was zu retten gewesen wäre, habe man gerettet und nur Unbrauchbares entsorgt. Die Bergungsaktion sei eine riskante Sache gewesen. „Zum Teil sind wir an einem Punkt angekommen, in dem das Gebäude in einem so schlechten Zustand ist, dass man niemand zwingen kann, Inventar herauszuholen“, so Markus Leitgeb, Sprecher von Wiener Wohnen, „grundsätzlich schauen wir aber, dass werthaltiges Inventar gerettet werden kann.“

Werthaltiges Inventar sind etwa Elektrogeräte, Persönliches, Kleider und Schuhe. Das wurde laut Wiener Wohnen in Lager gebracht. „Die Bewohner können in das Lager kommen und das den Wohnungen zugeordnete Inventar mitnehmen. Wir liefern das Inventar aber auch in die Ersatzwohnungen“, erklärte Leitgeb.

Die drei betroffenen Mieterinnen wissen noch nicht, was ihnen geblieben ist. Viel Hoffnung haben sie nicht mehr. Zwei von ihnen waren zum Zeitpunkt der Explosion damals zu Hause. Auch das müssen sie noch verkraften.