Altersheim von der Straße aus
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Chronik

Todesfälle in Heim werden neu aufgerollt

Nachdem aus einem Seniorenheim in Döbling wertvoller Schmuck von Verstorbenen verschwunden ist, soll nun die Todesursache von zwei 2018 verstorbenen Frauen genauer untersucht werden. Angehörige sprechen von „mysteriösem Ableben“, die Polizei ermittelt.

„Meine Mutter hat keine Medikamente genommen, sie war kerngesund“, sagte Brigitte Schneider, Tochter von Radiolegende Walter Niesner gegenüber der ORF-Sendung „Wien heute“. Anfang Juli kam für sie die überraschende Todesnachricht. Zudem war nach dem Tod der 97-jährigen Dame Schmuck im Wert von 20.000 Euro nicht mehr auffindbar.

Obduktion angeordnet

Als sie ins Zimmer der Verstorbenen gekommen sei, sei der Safe offen gestanden, berichtete Schneider. Sie fordert nun Aufklärung über den Verbleib der Goldringe mit Brillanten, Goldketten sowie einer goldenen Uhr und über die genaue Todesursache ihrer Mutter Ines Niesner. Eine Obduktion der Leiche wurde angeordnet. Die Staatsanwaltschaft hat auch ein toxikologisches Gutachten in Auftrag geben.

91-Jährige in Altersheim bestohlen

Drei unbekannte Männer haben in einem Altersheim in Neubau eine 91-Jährige bestohlen. In einem anderen Heim in Döbling soll es zu zwei Diebstahlsfällen gekommen sein, eine Tote wird nun auch obduziert.

Frau Schneider vermutet, dass das Zimmer mit einer Generalkarte betreten wurde, als ihre Mutter bereits tot war. „Es liegt nun an der Polizei und dem zuständigen Staatsanwalt, ein Ermittlungsverfahren durchzuführen. Es werden Anträge von uns in Bezug auf die Zugangscodes gestellt werden, damit man herausfinden kann, wer zu welcher Zeit Zugang in dieses Zimmer hatte“, betonte Philipp Winkler, Anwalt von Brigitte Schneider im ORF.

Seniorenheim: „Anschuldigungen nicht nachvollziehbar“

Im September 2018 soll sich im Heim ein ähnlicher Vorfall ereignet haben. Auch damals seien Schmuckstücke einer plötzlich verstorbenen Pensionistin verschwunden, behaupten Angehörige. Die Döblinger Seniorenresidenz hat volle Kooperation mit der Polizei angekündigt.

In einer schriftlichen Mitteilung der Parkresidenz Döbling heißt es auf Anfrage des ORF: „Unser strenges Prozedere wurde vorschriftsgemäß eingehalten. Nach Abschluss der üblichen Vorgehensweise (erst Beschauarzt, dann Bestattung) und unter Einhaltung des Vieraugenprinzips wurde das Apartment ordnungsgemäß elektronisch versiegelt.“ Alle Maßnahmen seien dokumentiert und überprüfbar. Die Anschuldigungen seien aus Sicht der Seniorenresidenz „nicht nachvollziehbar“.