Wilhelm Haberzettl
APA/Robert Jaeger
APA/Robert Jaeger
Politik

Hausdurchsuchung bei Haberzettl

Am 17. Juli hat es beim früheren Chef der Eisenbahnergewerkschaft und Vorstand der Gemeinnützigen allgemeinen Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft BWSG, Wilhelm Haberzettl, eine Hausdurchsuchung gegeben.

Außerdem beantragte die Staatsanwaltschaft Kontenöffnungen, schreibt der „Standard“. Haberzettls Anwalt bestätigte beides laut Zeitung. Auch die Wohnung von Haberzettls Kogeschäftsführer bei der BWSG sei durchsucht worden, ebenso „Büros und Wohnungen von weiteren in die Transaktionen involvierten Personen, darunter Gutachter und mit den Wohnungsverkäufen befasste Aufsichtsratsmitglieder der BWSG-Gruppe“, heißt es unter Berufung auf informierte Personen.

Die Kontenöffnungen würden zudem nicht nur die BWSG-Manager, sondern auch Proponenten jenes Konsortiums, das der BWSG bzw. deren Tochter WBG die Wohnungen im Vorjahr verkauft habe, betreffen.

Anwalt dementiert Motiv und Profit

Die BWSG hat ihrem Geschäftsführer vorgeworfen, Wohnungen und Liegenschaften in der Wiener Marxergasse und in der Treustraße unter Wert verkauft und damit die BWSG um mindestens 2,5 Millionen Euro geschädigt zu haben. Mitte März brachte die BWSG gegen Haberzettl und fünf weitere Personen Anzeige wegen Untreue ein. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe, für alle gilt die Unschuldsvermutung.

Haberzettls Anwalt Norbert Wess bezeichnete gegenüber dem „Standard“ die Hausdurchsuchung als nicht sachlich gerechtfertigt. Es sei nicht ersichtlich, aus welchen Gründen die Beschuldigten zu billig verkauft hätten, so Wess, „es gibt kein Motiv und keinen Profit“.