Auto mit Parkpickerl
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Chronik

Parkpickerl für ganz Wien: ÖVP-Bezirke dafür

In der Vorwoche hat die Diskussion um ein einheitliches Parkpickerl für ganz Wien in der Donaustadt begonnen. Dafür sprechen sich nun auch die Bezirksvorsteher von Döbling und Hietzing, beide von der ÖVP, aus.

Die Debatte wurde in der Vorwoche durch Ernst Nevrivy (SPÖ), Bezirksvorsteher der Donaustadt, begonnen. Es müsse ausgeschlossen werden können, „dass Nichtwiener in Wien kostenlos parken können.“, meinte er. Das brachte ihm Zustimmung der Verkehrssprecher von FPÖ und ÖVP – mehr dazu in SPÖ-Bezirkschef für wienweites Parkpickerl.

Mit Daniel Resch und Silke Kobald haben sich am Dienstag gegenüber „Wien heute“ auch zwei ÖVP-Bezirksvorsteher für ein wienweites Parkpickerl ausgesprochen. „Weil es wichtig ist, über den Tellerrand, die eigenen Bezirksgrenzen hinaus zu blicken“, erklärte der Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch, „und weil es keinen Sinn macht, Wien in Bezirke aufzuteilen und in klein-klein zu denken. Die Wiener sollen die Möglichkeit haben, auch in anderen Bezirken zu parken.“

Pendler sollen nicht im Stich gelassen werden

Für Resch ist vorstellbar, für die derzeit pro Bezirk gültigen Parkpickerl mit einem Aufpreis von etwa fünf Euro ein Pickerl für ganz Wien zu ermöglichen. Das Parkpickerl sei überall Thema, sagte Resch: „Auch andere Bezirke sind daran interessiert, ein neues Parkpickerlmodell für Wien zu erwirken.“

Die Pendler will Resch „nicht im Stich lassen“: „Sie sind nicht unsere Feinde, sie sind notwendig für Wien.“ Auch die Stadt Wien sieht er „in der Pflicht, auch Parkhäuser zu errichten“.

Forderungen nach einheitlichem Parkpickerl

Es ist eigentlich Bezirkssache, doch immer mehr Bezirkschefs fordern jetzt ein einheitliches Parkpickerl für ganz Wien.

Hietzing gegen „Fleckerlteppich“

In Hietzing haben sich die Bewohner zwei Mal mit großer Mehrheit gegen die Parkraumbewirtschaftung ausgesprochen. Vor allem entlang der Westeinfahrt und im Zentrum des Bezirks sind Parkplätze knapp. Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) nannte ein einheitliches Parkpickerl „eine Forderung der ersten Stunde“: „Das ist aus der Bevölkerung auch ein Grundkonsens, gewünscht wird eine nachvollziehbare Systematik. Der Schikane-Effekt, bei jeder Fahrt in einen anderen Bezirk wieder zu zahlen, fiele weg. Die Menschen würden mehr Flexibilität erhalten.“

Das Parkpickerl mache „kaum jemanden glücklich“, so Kobald: „Eine einheitliche Lösung wäre der Schritt in die richtige Richtung.“ Für die Pendler fordert Kobald „seit Jahr und Tag“ Begleitmaßnahmen, wie Park-and-ride-Anlagen. Von Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) hat es bisher keinen Kommentar gegeben, der Vorschlag sei noch nicht an sie herangetragen worden, hieß es.