Vor fünf Wochen sah die 15-jährige Joy Hiehsberger ein Minischwein, gehalten in einem Meerschweinchenkäfig im Internet. Daraufhin kontaktierte sie die damalige Besitzerin, weil sie das Tier retten will. Mit der Flasche hat Joy das damals drei Wochen alte Tier namens Lillifee großgezogen. „Ich hab die Lilly groß gezogen mit drei Wochen, weil sie zu früh von ihrer Mutter weggekommen ist. Das ging eigentlich ziemlich gut“, erzählt Joy gegenüber „Wien heute“.
Joys Mutter informierte sich unterdessen über die Auflagen bezüglich der Tierhaltung. Diese sehen einen fixen Fressplatz, eine Suhle und einen Unterschlupf vor. Außerdem brauche es ein zweites Jungtier. Die Familie schafft deshalb Minischwein Charles an.
MA 60: Familie bekommt demnächst einen Brief
Rund 1.000 Euro investierte die Familie laut eigenen Angaben in die Schweinerettung. Doch dann kam die Anzeige eines Nachbarn. Ein Brief von Wiener Wohnen folgte. Darin hieß es, die Schweine müssten weg. Als sich aber herausstellt, dass es sich nicht so wie angezeigt, um ein Wildschwein, sondern um zwei Minischweine handelt, lenkte Wiener Wohnen ein, meldete die Causa aber an das Veterinäramt der Stadt (MA 60) weiter.
Das Veterinäramt kontaktierte die Familie, prüfte die Auflagen und stellte Mängel fest. „Ich muss Biologie studiert haben, oder ausgebildete Tierpflegerin sein, und das bin ich nicht. Ich meine, ich habe vier Kinder, da werde ich ja Schweine auch durchbringen. Und Joy macht jetzt eh die Ausbildung. Das Wissen hat sie dann, meinen Tierarzt kann ich jederzeit kontaktieren. Ich versteh da die Problematik nicht“, sagt Barbara Hiehsberger, Joys Mutter.
Zwei Minischweine vor Delogierung
Zwei Minischweine leben im Garten einer Familie in Hietzing. Nun sollen die Tiere aber abgenommen werden. Weil kein Familienmitglied für die Haltung der Tiere ausreichend ausgebildet sei, wie es heißt.
Vonseiten der zuständigen MA 60 heißt es auf Anfrage, dass zu einem laufenden Verfahren nichts gesagt werden dürfe. Die Familie bekomme demnächst einen Brief. Die Familie hofft, dass sie die Schweine behalten darf.