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ORF.at/Christian Öser
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Klima

Hitzekarte zeigt heißeste Stadtviertel

Die Stadt hat eine Hitze-Landkarte für Wien erstellt. Das besondere daran: sie zeigt nicht nur, wo es in der Stadt am heißesten ist, sie zeigt auch, wie alt die Menschen in dem Grätzel sind. Das soll bedarfsorientierte Stadtplanung gegen die Hitze ermöglichen.

„Die enorme Hitze belastet alle Menschen in Wien, besonders Kindern macht sie zu schaffen, aber auch alten Menschen, die ihre Wohnungen nicht mehr verlassen und manchmal vereinsamen“, sagt die grüne Planungsstadträtin Birgit Hebein, die das Projekt initiiert hat. Die Hitzekarten wurden im Auftrag der Stadt Wien von dem tschechischen Start-Up Ecoten erstellt.

Jede Altersgruppe brauche unterschiedliche Angebote, um besser durch heiße Perioden zu kommen, so Hebein auf Radio Wien: „Dort, wo viel alte Menschen wohnen, braucht es Beschattungen, Bänke sowie Abkühlung und dort, wo viele Kinder wohnen, braucht es zum Beispiel Wasserspielbereiche.“

Hitzekarte mit Bezirken eingefärbt
Stadt Wien
Die neue Hitzelandkarte der Stadt: Die kühleren Orte sind blau, die Hitzeregionen orange-rot eingefärbt

Favoriten, Ottakring und Margareten sind Hitzepole

Wo, welcher Bedarf herrscht, das schlüsselt die Karte jetzt auf. Orange-Rot sind beispielsweise auf der Karte die Hitzeinseln eingezeichnet, mit besonders hohen gemessenen Temperaturen. Insgesamt haben sich zehn Hitze-Bereiche herauskristallisiert. Sie befinden sich hauptsächlich in Favoriten, Ottakring und Margareten. Laut Auswertung gibt es dort wenig Grün und es leben in den Gebieten 20.000 Kinder unter 14 Jahre und 27.000 Menschen über 65 Jahre.

Aber auch in bestimmen Grätzeln in Landstraße steigt das Thermometer besonders hoch, als „heißer Ort“ gilt zum Beispiel auch das Viertel um die Columbusgasse.

Hitzekarte zeigt heißeste Stadtviertel

Die Stadt hat eine Hitze-Landkarte für Wien erstellt. Sie zeigt nicht nur, wo es in der Stadt am heißesten ist, sondern auch, wie alt die Menschen in dem Grätzel sind. Das soll bedarfsorientierte Stadtplanung ermöglichen.

Die Analyse soll laut Stadt helfen, die Hitze-Hotspots zu entschärfen und stadtplanerisch kurz- und langfristig der Klimakrise entgegenzuwirken. „Wir haben jetzt eine Studie am Tisch liegen, die sagt, dass sich bis 2050 unsere Stadt bis zu acht Grad aufheizen wird“, so Hebein. Deshalb sei rasches Handeln notwendig.

Columbusstraße
ORF
Besonders heiß ist es laut Hitzekarte in der Columbusgasse in Favoriten

Bis in die 90er zehn Hitzetage pro Jahr, künftig 19 Hitzetage

An Hitzetagen steigt die Temperatur generell über 30 Grad. Laut Wiener Landesstatistik erlebte Wien zwischen den Jahren 1961 und 1990 durchschnittlich 9,6 Hitzetage im Jahr. Von 1981 bis 2010 waren es durchschnittlich schon 15,2 Hitzetage pro Jahr, heuer zwölf Hitzetage bis Juni. Prognosen zufolge wird es zwischen 2021 und 2050 im Durchschnitt 19 Hitzetage geben, für die Zeit von 2071 bis 2100 sogar 41.