Austrian Airlines (AUA) Flugzeuge am Rollfeld am Flughafen Wien-Schwechat
APA/Herbert Neubauer
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Verkehr

AUA überlegt Streichung von Inlandsflügen

Die AUA überlegt aufgrund der Klimadebatte, die kurzen Verbindungen innerhalb Österreichs früher oder später zu streichen. In einigen Jahren werde es keine AUA-Flüge Salzburg – Wien mehr geben, sagte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech in der ZIB2.

Noch sei keine finale Entscheidung gefallen, so von Hoensbroech. Das seien aber die Dinge, die man sich derzeit genau anschaue. Die Umweltdebatte und die damit verbundene Flugscham treiben sämtliche Fluglinien zurzeit in eine schwierige Lage. Der Preiskampf bringt die Branche zusätzlich ins Trudeln.

„Haben kurze Flüge nicht gerne“

„Es ist in der Tat so, dass wir kurze Flüge auch nicht besonders gerne haben“, konstatiert der AUA-Vorstandsvorsitzende: "Und wenn es eine Möglichkeit gibt, dass es eine Boden-Infrastruktur gibt, die gut genug ist, die zu ersetzen, dann tun wir das gerne. Wir haben gerade Linz eingestellt.“ Aufgrund der schnellen Zugverbindungen glaubt er, dass die Strecke Wien-Salzburg in einigen Jahren Geschichte sein werde. Die noch kürzere Strecke Wien-Graz und die wenig ausgelastete Strecke Wien-Klagenfurt wackeln demnach auch.

Der AUA-Chef will zugleich die Flugscham-Debatte etwas relativieren: Generell sei der Flugverkehr für 2,7 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das sei genug, um alles zu versuchen, um das reduzieren – „Es ist aber nicht so viel, dass der reine Verzicht aufs Fliegen am Ende unser Klima rettet.“ Ein Braunkohlekraftwerk etwa stoße 15 Mal soviel CO2 aus wie die ganze Austrian Airlines, so von Hoensbroech.

AUA-Vorstandsvorsitzender Alexis von Hoensbroech über Billigairlines

Alexis von Hoensbroech, der Vorstandsvorsitzende der Austria Airlines, spricht über die Kollektivvertragsverhandlungen bei den Billigairlines, die Konkurrenzsituation und das Klima.

Stolz auf den Kollektivvetrag

Zur Forderung der Luftfahrt-Gewerkschaft nach einem einheitlichen Kollektivvertrag für alle Fluglinien in Österreich merkt er an: "Wir freuen uns natürlich, dass die Gewerkschaft offenbar unseren KV so sehr wertschätzt. Das werden wir uns für die nächsten KV-Verhandlungen schon mal merken.“ Man sei stolz auf den Kollektivvertrag der AUA – generell gebe es aber große Unterschiede bei den Fluglinien, auch abhängig davon, ob man eher Kurz-oder Langstrecke unterwegs sei.

Angesprochen auf den Preiskampf der Branche meinte von Hoensbroech: „Man muss ja nur die Zeitung aufschlagen, welche Schwierigkeiten die Billig-Flieger teilweise haben, insofern warten wir mal ab, wie sich das entwickelt.“