Elefantenjunges Kibali spielt mit Ball
Daniel Zupanc
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Tiere

Lauschangriff auf Elefantenjunges Kibali

Das Schönbrunner Elefantenjunge Kibali und seine Mutter Numbi werden belauscht. Ein Student sammelt Daten für seine Masterarbeit zum Thema „Frühe Mutter-Kind-Kommunikation bei afrikanischen Elefanten im Zoo“.

„Seit dem Tag nach der Geburt darf ich in einem Bereich des Elefantenparks stehen, der sonst den Pflegern vorbehalten ist, und kann Mutter und Jungtier beobachten“, sagt der 24-jährige Christopher Gorofsky.

Erste Ergebnisse kann der Student schon vorweisen: „Am Anfang hat Kibali kaum Laute von sich gegeben. Die Kommunikation nimmt aber stetig zu. Wenn sie bei ihrer Mutter trinken will, gibt sie eine Art Quieken von sich“, sagt Gorofsky. Während er die Laute aufnimmt, notiert er auch das Verhalten, das die Tiere dabei zeigen: Ob Kibali trinken oder spielen möchte oder ihre Mutter nach ihr ruft.

Student vor Elefantengehege in Schönbrunn
Daniel Zupanc
Student Christopher Gorofsky und Projektleiterin Angela Stöger-Horwath mit Numbi und Kibali.

„Häufigster Lauttyp ist das sogenannte Rumblen"

Die Masterarbeit ist Teil eines mehrjährigen Forschungsprojektes der Universität Wien, das vom Wissenschaftsfonds (FWF) finanziert wird. Geforscht wird in erster Linie in Südafrika. Doch in freier Wildbahn können sich die Forscher Elefantenmüttern und ihren Jungtieren oft nicht ausreichend nähern.

„Wien heute“ bei den Elefanten

„Wien heute“-Redakteurin Gabi Hassler hat Kibali und Numbi im Tiergarten besucht. Dabei hat sie auch mit Christopher Gorofsky und Projektleiterin Angela Stöger-Horwath gesprochen.

„Im Tiergarten haben wir mit Kibali die Möglichkeit zu erforschen, wie sie mit ihrer Mutter kommuniziert. Die Fragestellungen lauten zum Beispiel, welche Laute angeboren und welche erlernt sind, und, ob Kibali ihre Laute an jene ihrer Mutter angleicht“, erklärt Projektleiterin Angela Stöger-Horwath vom Department für Kognitionsbiologie.

Elefantenweibchen Numbi mit ihrem Nachwuichs Kibali
Daniel Zupanc
Das Elefantenjunge Kibali ist knapp einen Monat alt

Elefanten haben verschiedene Lauttypen. Am bekanntesten ist das Trompeten. „Der häufigste Lauttyp ist aber das sogenannte Rumblen. Dieses Brummen erinnert an den Motor eines Lastwagens. Der tiefste Frequenzanteil liegt im Infraschallbereich und ist für uns Menschen nicht hörbar, aber mit unseren speziellen Geräten können wir auch die tiefen Laute aufnehmen.“