Maestro Bankomatkarte
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Bankomatkartendieb erbeutete 150.000 Euro

Ein bisher unbekannter Mann hat zwei Bankomatkarten aus Briefen gestohlen und damit von April bis Juni mehr als 150.000 Euro erbeutet. Laut Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer kommen derartige Diebstähle sehr selten vor.

Die Briefe mit den Bankomatkarten der beiden Opfer sind von dem Verdächtigen abgefangen worden – damit hat er dann über einen Monat lang Geld abgehoben. Einer Frau fehlten 550 Euro, bei einem Mann waren es knapp 150.000 Euro nach mehreren Abhebungen. Warum dem männlichen Opfer die Abzüge am Bankkonto erst nach einem Monat aufgefallen sind, ist derzeit noch unklar.

Aufnahme Bankomatkartendieb
LPD Wien
Der mutmaßliche Bankomatkartendieb wurde in einer Bank gefilmt

Mögliche weitere Opfer

Normalerweise wird der PIN-Code separat von der Bankomatkarte verschickt – in diesen Fällen könnte es anders gewesen sein, wie Polizeisprecher Patrick Maierhofer gegenüber Radio Wien andeutete. Der mutmaßliche Bankomatkarten-Dieb ist beim Geldabheben gefilmt worden. Die Polizei geht davon aus, dass sie den Verdächtigen dadurch erwischen wird. Es wird nicht ausgeschlossen, dass es noch weitere Opfer gibt.

Bankomatkartendieb erbeutete 150.000 Euro

Die Wiener Polizei fahndet nach einem dreisten Bankomatkarten-Dieb. Der Mann hat mindestens zwei Bankomatkarten gestohlen und Geld von Konten abgehoben. Es fehlen mehr als 150.000 Euro.

Wenig Beschwerden über Versand

Für Benedikta Rupprecht, Konsumentenschützerin in der Arbeiterkammer Wien, ist der Diebstahl sehr ungewöhnlich. „Von so einem Fall habe ich überhaupt noch nicht gehört, überhaupt in dieser Höhe“, so Rupprecht in „Wien heute“, „weil ja die Abhebung mit einer Karte immer bedingt, dass die Limits eingehalten werden. Da gibt es ja Tages- und Wochenlimits, die im Regelfall deutlich darunter sind.“

Generell hat es in den vergangenen Jahren laut Arbeiterkammer so gut wie keine Beschwerden über Versand oder Zustellung von Bankomatkarten und Pin Codes gegeben. Wenn es am Postweg doch zu einem Diebstahl kommt, dann hat das Gesetz laut Rupprecht „eine eindeutige Vorsorge getroffen, nämlich im Fall der Versendung von Karte und Code, da trifft eigentlich immer die Bank das Risiko eines Missbrauchs.“ Der Kunde ist verpflichtet, der Bank den Missbrauch umgehend zu melden. Solange man aber regelmäßig seinen Kontostand überprüft und im Notfall rechtzeitig Alarm schlägt, befindet man sich auf der sicheren Seite.

Dass Karte und PIN-Codes zeitlich getrennt verschickt werden ist für Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bundessparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Österreich, „eine Vorgangsweise, die sich bewährt hat“. Gegenüber Radio Wien sagte er, dass Diebstähle selten vorkommen: „Wir haben zehn Millionen Bankomatkarten am Markt und wir sehen keinen Anstieg an kriminellen Handlungen.“