Radfahrer auf Radweg vor Urania
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Verkehr

Radfahr-Debatte vor Urania

Die Kreuzung vor der Urania sorgt für Kritik von Radfahrern. Aufgrund einer Verkehrsinsel ist die Fahrt Richtung Donaukanal mit Staus verbunden, die Stadt Wien will im Herbst zu einer Lösung kommen. Die Radlobby hat mit einem Flashmob protestiert.

„80 Prozent der Radfahrer, die hier sonst fahren, kommen nicht drüber“, erklärte Roland Romano, Sprecher der Radlobby Wien, gegenüber „Wien heute“ den Flashmob. Denn würden sich alle Radfahrer an die Gesetze halten und deswegen nur hintereinander fahren, kämen laut Radlobby pro Stunde hundert Radler an der Stelle vorbei – tatsächlich seien es aber etwa 700. Der Grund ist eine Verkehrsinsel, auf der nur eigentlich nur drei Radfahrer Platz haben sollten – „typisch sind zehn Radfahrer drauf“, so Romano.

Martin Blum, Radfahrbeauftragter der Stadt Wien, nannte die Stelle vor der Urania gegenüber Radio Wien „die Kreuzung in Wien, über die es die meisten Beschwerden von Seiten der Radfahrer gibt“. Stubenring, Franz-Josefs-Kai und die Aspernbrücke Richtung Praterstraße kommen zusammen, diese Verkehrsdrehscheibe macht eine Lösung schwierig.

Radfahrer bei Flashmob vor Kreuzung Urania
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So würde die Situation am Radweg laut Radlobby jeden Tag aussehen

Umbau wäre teuer

Für den Radfahrbeauftragten sind mit einer Verbesserung der Situation für die Radfahrer Umbauten notwendig. Diese könnten auf Kosten der Autospuren gehen, wie Blum gegenüber Radio Wien sagte: „Wenn man von der Uraniastraße kommt und auf die Brücke Richtung Praterstraße abbiegt, dann gibt es zwei Rechtsabbiegespuren. Da erscheint es möglich, dass man eine davon weglassen könnte, ohne dass es zu größeren Rückstaus kommt.“

Allerdings ist diese angedachte Lösung laut Blum auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn dann könnte nur die Mittelinsel für Radler und Fußgänger vergrößert werden. Man bräuchte aber immer noch zwei Ampelphasen um die Kreuzung zu queren. „Deswegen ist diese Lösung nicht so zufriedenstellend, wie wir es gerne hätten“, so Blum.

Im Herbst soll es intensive Gespräche geben, um eine Lösung zu finden. Die zuständigen Abteilungen der Stadt haben Untersuchungen vorgelegt, weitere Beratungen sind für Blum aber notwendig. Er sieht zudem „nicht nur ein Problem der Radfahrer, sondern auch für Fußgänger, etwa Schulklassen, die auf dem Weg zur Urania sind. Ich habe selbst schon beobachtet, dass Schulklassen sich in zwei oder drei Teile aufteilen mussten, um die Kreuzung zu überqueren.“

Stau am Radweg

Staus in Wien gibt es inzwischen auch im Radverkehr. Besonders die Kreuzung bei der Urania sorgt regelmäßig für Unmut.

Radlobby will neue Ampelphasen

Als Sofortmaßnahme will die Radlobby eine durchgängige Grünphase, dann könnten laut Romano „statt drei, dreißig Radfahrer“ die Kreuzung passieren. Zudem soll der „schon für 2018 versprochene Umbau“ umgesetzt werden: „Da könnte eine normale viereckige Kreuzung gemacht werden, dann könnte man einen Kreuzungsarm mit einer Ampelphase überqueren.“

Verkehrsstadträtin Birgit Hebein versprach daraufhin am Mittwoch, dass sie die zuständigen Abteilungen damit beauftragt habe, neue Ampelphasen umzusetzen. Jedoch: „Mittelfristig führt kein Weg an einem Umbau zur Sicherheit aller VerkehrsteilnehmerInnen vorbei.“