Woodstock-Platte in Wiese
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Kultur

Woodstock und die Folgen in Wien

Vor 50 Jahren hat das legendäre Woodstock-Festival stattgefunden, rund 400.000 Menschen feierten im US-Bundesstaat New York ein friedliches Fest. Zwei Wiener Musikprofis erinnern sich an die Folgen in der Wiener Szene.

Das Woodstock-Festival ging gar nicht in dem gleichnamigen Ort mit rund 6.000 Einwohnern in den Catskills, einem New Yorker Naherholungsgebiet, über die Bühne. Woodstock war zwar Namensgeber und spiritueller Pate des legendären Festivals, die Musikparty selbst aber fand rund eine Autostunde südwestlich im noch etwas kleineren Örtchen Bethel statt

„Man hat überhaupt nichts mitbekommen, erst im Nachhinein, als es schon passiert war. Dann waren wir geflasht: Ein Open-Air für 400.000 Leute, großartig. Es gab damals noch keine Videos, nur Bilder, und wir haben uns gedacht: Da wären wir gerne dabei gewesen“, erinnerte sich Musikmanager Peter Pernica in „Wien heute“.

Woodstock-Platte
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Platten und Videos sorgten in den Jahren nach dem Festival für den Woodstock-Mythos

Woodstock prägte Mode

Mit einem Kinofilm und Platten wurde in den Jahren nach Woodstock ein Mythos geprägt. „Es hat einen großen Einfluss auf die Mode genommen. Die Leute waren plötzlich ganz anders angezogen und man hat sich dann auch so angezogen. In wallende Gewänder usw.“, schilderte Musiker Wickerl Adam.

Für ihn bleibt die Botschaft des ersten großen Musikfestivals: "Eine halbe Million Menschen hat gezeigt: Es geht auch friedlich. Wir können noch so verschieden sein, jeder kann auf irgendwas drauf sein. Jeder kann sein Leben leben, aber wir sind nett zueinander.

Woodstock aus Wiener Sicht

Vor genau 50 Jahren hat das legendäre Woodstock Festival stattgefunden. ORF-Musikexperte Georg Holzer hat zwei Wiener aus jener Zeit getroffen und zurückgeblickt.

Festivalgelände ist offizielles Kulturdenkmal

Beim Festival in Woodstock traten 32 Bands und Solokünstler auf. Zu den bekanntesten Interpreten zählten Janis Joplin, The Who, Joe Cocker, Santana, Creedence Clearwater Revival und Jimi Hendrix, der das Abschlusskonzert absolvierte. Der amerikanische Milliardär Alan Gerry kaufte 1996 das bis heute nahezu unveränderte Festivalgelände. 2008 wurde das Museum at Bethel Woods eröffnet, das umfangreiche Ausstellungen zum Woodstock-Festival beherbergt.

Das gesamte ehemalige Festivalgelände wird seit Februar 2017 im National Register of Historic Places als offizielles Kulturdenkmal der Vereinigten Staaten geführt. Zum 50-jährigen Jubiläum war in Watkins Glen, etwa 200 Kilometer vom Originalschauplatz entfernt, das Festival „Woodstock 50“ geplant. Vor zwei Wochen wurde dieses Festival abgesagt, nachdem auch von mehreren Künstlern gemachte Zusagen zurückgezogen worden waren.