„Ich bin froh darüber, dass ich die Ausbildung jetzt machen darf, weil dann kann ich sie auch alleine halten“, zeigte sich die 15-Jährige gegenüber „Wien heute“ erleichtert. Andreas Schramm, Präsident des Dachverbands sachkundiger Tierhalter, hat nicht eingesehen, „dass es nur an der Ausbildung fehlt. Selbst als eine Betreuerin gefunden wurde, haben uns unsere Juristen mitgeteilt, dass das zu wenig ist, keine Dauerlösung.“
Fütterung und Verhaltenslehre
Die Dauerlösung ist jetzt aber die Ausbildung. Erstmals gibt es eine Schulung, die Schweinehalten erlaubt. Sie dauert 16 Stunden und kann ab Herbst von jedermann und Frau gemacht werden. Das Ministerium hat das genehmigt. Wie viel der Kurs kosten soll ist noch nicht klar, es wird jedenfalls unter 100 Euro sein. In Joys Fall wird eine Ausnahme gemacht, sie bekommt den Unterricht gratis und schon jetzt.
„Es beginnt mit der Zucht, geht weiter mit der Fütterung. Es geht sehr stark um Verhaltenslehre. Schweine kann man sehr gut trainieren. Daher eignen sie sich sehr gut für die Haustierhaltung an“, erläuterte Rudolf Reisenberger, Fachmann für Nutztierhaltung, die Inhalte des Kurses.
Mini-Schweine dürfen bleiben
Lillifee und Charles – die zwei Ferkel, die in einer Gartensiedlung in Hietzing zu Hause sind – dürfen bei der 15-jährigen Joy bleiben. Jetzt bekommt die Jugendliche eine neue anerkannte Ausbildung.
Rettung aus Meerschweinchenkäfig
Die 15-Jährige hatte Lillifee aus einem Meerschweinchenkäfig gerettet und aufgepäppelt. Weil man Minischweine nicht alleine halten darf kam eine Woche später Charles dazu. Seit sieben Wochen leben die zwei Schweinchen bei der Familie. Ein Nachbar hatte Lillifee für ein Wildschwein gehalten und Anzeige erstattet. Deshalb hatte Joy mit Wiener Wohnen und dem Veterinärat zu tun.