Die Kaisermühlenbucht an der Donau
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Chronik

Viele Fragen zu Donaubühne offen

Wien soll eine Donaubühne bekommen, hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im Vorjahr angekündigt. Doch der genaue Standort und weitere Details sind noch immer nicht bekannt – obwohl es nächstes Jahr schon den Probebetrieb geben soll.

Bregenz hat eine Bühne im Wasser, Mörbisch bekanntlich auch, und in Tulln liegt sie sogar in der Donau vor Anker. Die Wiener müssen hingegen auf ihre Donaubühne noch warten. Angekündigt wurde diese bereits im März 2018 bei einer Klausur der Wiener SPÖ. Der damals frischgebackene rote Parteivorsitzende und nunmehrige Bürgermeister Michael Ludwig kündigte am Kahlenberg eine ans Donauufer gebaute Sommerbühne in der Donaustadt an.

Die Kaisermühlenbucht an der Donau von einer Brücke aus gesehen
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Die Kaisermühlenbucht an der Neuen Donau ist ein möglicher Standort für die Donaubühne

Die Bevölkerung solle in einen Kulturgenuss a la „Mozart an der Donau“ kommen. Auch ein Aufführungsort für elektronische Musik könne die Bühne werden, wurde betont. Details zu Örtlichkeit, Kosten und Zeitrahmen gab es damals nicht. Anfang des Jahres sagte Ludwig in Interviews, dass der Probebetrieb für die Bühne im Jahr 2020 starten soll.

„Konzept wird gerade evaluiert“

Seither hat sich nicht viel getan, es wurde weder ein Standort noch ein Konzept präsentiert. „Der Probebetrieb soll wie geplant im kommenden Jahr stattfinden“, heißt es aus dem Büro des zuständigen Wirtschaftsstadtrates Peter Hanke (SPÖ) auf Nachfrage. Beauftragt mit der Abwicklung des Großprojekts Donaubühne wurde die Wien Holding. „Diese ist gerade dabei das Konzept zu evaluieren“, heißt es. Es werde etwa geprüft, wie sich die Bühne wirtschaftlich betreiben ließe und auch Fragen des Hochwasserschutz würden geklärt.

Ergebnisse sollen dann im Herbst vorliegen. Danach will Ludwig die Details präsentieren. Derzeit will man über die Kosten für das Großprojekt noch nichts sagen. Kritik am fehlenden Zeitplan und der genauen Standortauswahl kam zuletzt auch von der Wiener ÖVP. In den Medien war bereits spekuliert worden, dass die Bühne in der kleinen Bucht an der Neuen Donau in Kaisermühlen kommen soll.

Ludwig hatte bei der SPÖ-Klausur im März 2018 drei Projekte für Wien angesprochen. Zwei davon haben bereits Gestalt angenommen. Neben der Donaubühne kündigte der Bürgermeister eine neue Mehrzweckhalle und „Supergreißler“ an. Letztere sollen die Erdgeschoßzonen bei große Wohnbauten beleben. Der Name wurde zwischenzeitlich auf „Stadtgreißler“ geändert, die erste Ausgabe wurde in der Simmeringer Geringergass eröffnet. Die Mehrzweckhalle, die 20.000 Besucherinnen und Besucher fassen soll, kommt in Neu Marx. Der Spatenstich soll 2021 erfolgen, mit der Eröffnung ist laut Stadt „im Jahr 2024 zu rechnen“.