Uno City mit Kaiserwasser
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Chronik

UNO-City wurde vor 40 Jahren eröffnet

Die UNO-City begeht diese Woche den 40. Geburtstag. Am 23. August 1979 übergab der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky das Vienna International Center den Vereinten Nationen. Wien wurde damit neben New York und Genf zum dritten Amtssitz der UNO.

Kreisky betonte in seiner Festrede die Bedeutung des Gebäudes, dessen Errichtung rund zehn Milliarden Schilling (heute: 726,73 Mio. Euro) gekostet hatte. Die UNO-City möge zum Symbol für die Entspannungspolitik in Europa werden, sagte der Kanzler seinerzeit nach Angaben der „Wiener Zeitung“. Kurt Waldheim, der das Vienna International Center (VIC) als damaliger Generalsekretär übernahm, nannte es eine „beispielhafte Geste der Solidarität“. Heute arbeiten mehr als 5.000 Personen aus über 125 Ländern am Sitz der UNO in Wien.

Kritiker sahen in Bau einst Geldverschwendung

Der Bau des VIC war allerdings nicht unumstritten, zumal Kritiker darin vor allem Geldverschwendung erblickten. Endgültig eskalierte der Streit, als es Anfang der 80er Jahre darum ging, in unmittelbarer Nähe des VIC das schon beim Bau der UNO-City geplante Konferenzzentrum (Austria Center) zu errichten. Trotz eines von den Gegnern initiierten Volksbegehrens setzte Kreisky den Bau schließlich durch.

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Am Sitz der UNO in Wien arbeiten mehr als 5.000 Personen aus 125 Ländern

Bereits unter der ÖVP-Alleinregierung von Josef Klaus hatten die Planungen für die Errichtung eines internationalen Verwaltungszentrums begonnen. Im Frühjahr 1968 wurde ein internationaler Architekturwettbewerb für einen Bürokomplex zwischen Donaupark und Wagramerstraße ausgeschrieben. 656 Architekturbüros aus 50 Staaten nahmen am Wettbewerb teil. In einem zweiten Anlauf – unter Kreisky – wurde das Projekt des Österreichers Johann Staber angenommen und im September 1973 der Grundstein gelegt.

Vereinten Nationen zahlen symbolischen „Schilling“ Miete

Obwohl die Vereinten Nationen für 99 Jahre nur einen symbolischen Schilling Miete pro Jahr bezahlen, fließt ein Vielfaches der Ausgaben an die österreichische Wirtschaft zurück. Wenn man nicht nur die UNO-Organisationen, sondern alle in Wien angesiedelten internationalen und quasi-internationalen Organisationen betrachtet, fällt eine hohe Wertschöpfung ab.

So entfallen laut einer vom Außenministerium beauftragten IHS-Studie aus dem Jahr 2018 von einer Wertschöpfung in Höhe von insgesamt 1,5 Milliarden Euro pro Jahr – Ausland inkludiert – rund 638 Millionen Euro auf Österreich, davon 369 Millionen Euro allein auf Wien. Insgesamt werden durch die internationalen Organisationen in Österreich rund 18.000 Arbeitsplätze pro Jahr gesichert.

Vom Büro für Weltraumfragen bis hin zur Atombehörde

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres kam bereits Ende Mai anlässlich des 40-jährigen Bestehens des VIC nach Wien und sprach der Republik Österreich seinen Dank als Gastland aus. Die Vereinten Nationen stünden vor großen Herausforderungen und „leisten einen wesentlichen Beitrag für Frieden und Sicherheit“, sagte Guterres. Als „Meilenstein für Österreich“ bezeichnete Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Entscheidung, mit dem VIC bedeutende UNO-Institutionen in der Bundeshauptstadt anzusiedeln.

Am 8. September öffnet das VIC zwischen 14.00 und 17.00 Uhr als Teil der Feierlichkeiten seine Pforten. Auch eine Wanderausstellung, die in ganz Österreich die Arbeit der Vereinten Nationen in Wien zeigt, kann besucht werden.

Die größten im VIC ansässigen UNO-Organisationen sind die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) und die Organisation für Industrielle Entwicklung (UNIDO). Weiters sind das Büro der Vereinten Nationen in Wien (UNOV), das Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), das Büro für Weltraumfragen (UNOOSA), die vorbereitende Kommission der Atomteststopp-Organisation (CTBTO) und die Internationale Kommission zum Schutz der Donau (ICPDR) dort untergebracht. Das in Genf ansässige UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR hat in Wien ein Regionalbüro.