„Der X-Wagen ist eine Investition für die klimafreundliche Mobilität in Wien. Umweltschutz beginnt dabei bereits in der Fertigungshalle“, betonte „Öffi“-Stadträtin Ulli Sima am Donnerstag bei einem Lokalaugenschein im Siemens-Werk in Simmering. 34 Stück hat die Stadt für den Fuhrpark der Wiener Linien geordert.
Die neuen grau lackierten Züge bestehen laut Herstellerangaben zu 90 Prozent aus wiederverwertbaren Materialien. Durch die Leichtbauweise, die LED-Beleuchtung sowie die „energiesparende Heizungs- und Klimaausstattung“ sei ein niedriger Energieverbrauch möglich.
Fahrerlose U-Bahn in Paris und Barcelona bereits im Einsatz
Der vollautomatische X-Wagen, wie der Zug bezeichnet wird, soll ab 2022 im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden. Der erste Einsatz erfolgt in der U5-Linie, die derzeit errichtet wird und langfristig zwischen Karlsplatz und Elterleinplatz verkehren soll.
Mit „Erteilung der Betriebsbewilligung“ könnte der Wagen laut Wiener Linien in drei Jahren auch auf den Linien U1 und U4 zum Einsatz kommen. Wann der X-Wagen tatsächlich vollautomatisch – also ohne Fahrer – auf der U5 fahren wird, hänge auch vom Baufortschritt der neuen Strecke ab, hieß es am Donnerstag. Angepeilt wird das Jahr 2025.
Jene Wiener, die beim Gedanken an eine völlig chauffeurlose Garnitur ein mulmiges Gefühl haben, beruhigte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer am Donnerstag: „Die U-Bahn ist das erste Verkehrsmittel weltweit, bei dem der vollautomatische Betrieb voll funktioniert. Das ist kein technisches Neuland mehr“, verwies er auf zahlreiche andere Städte wie Paris und Barcelona, wo die selbstfahrende Metro seit Jahren eingesetzt wird.
Platz für 928 Fahrgäste
34 X-Wagen-Modelle mit einer Kapazität von je 928 Fahrgästen haben die Wiener Linien 2017 bei Siemens bestellt. Sie sollen bis 2030 ausgeliefert werden. Dazu gibt es die Option auf elf weitere Züge. Im 550 Millionen Euro schweren Auftrag ist auch ein 24-jähriger Wartungsvertrag inkludiert.