"Kein österreichischer Künstler hat es bisher geschafft, dieses Stadion zu füllen“, sagte Bernd Pratter vom ORF, der während des Vorprogramms die Stimmung aufheizte. Das Konzert, mit dem Gabalier sein zehnjähriges Bühnenjubiläum feierte, eigne sich seiner Meinung nach dazu, den „Kindern, Enkeln und Urenkeln davon zu erzählen“. Und so wird von einer dreistündigen Show mit gutem Sound und fulminanter Lichtshow in einer schwülen Sommernacht zu erzählen sein.
Und auch von einem Publikum, das von Hits wie „Volks Rock’n’Roller“ und „Verdammt lang her“ von den Sitzen gerissen wurde, mitgeklatscht, mitgehüpft und mitgesungen hat – bei Liebesliedern wie „So liab hob i Di“ und „Verliebt verliebt“ zusätzlich noch vom Schein tausender Handylampen begleitet. "So viel Motivation und Textsicherheit gibt es nur hier in Österreich“, freute sich Gabalier zwischendurch.
Die „New York Times“ bei Gabalier
In rot-weiß-rotes Licht getauchtes Publikum, rot-weiß-roter Konfetti: Während des gesamten Konzerts zog Gabalier Bilanz über seine bisher zehn Jahre dauernde Karriere. Seine Fans seien eine „große Bewegung“, die mit „Euphorie und Lebensfreunde, Dirndl und Lederhose“ das „Herz von Österreich in die Welt hinaustragen“. Diese „Welle“ sei bereits in Frankreich angekommen, selbst jenseits des Atlantik interessiere man sich dafür: „Die New York Times ist heute hier“, freute sich der Volksmusiker.
Trotz seiner gesundheitlichen Probleme legte Gabalier auf der Bühne und dem langen Laufsteg etliche Meter zurück und schonte sich körperlich nicht. Das Publikum quittierte sein Durchhaltevermögen mit „Oh, wie ist das schön“ in einer Lautstärke, die eines Fußball-WM-Endspiels würdig war. „Egal was journalistische Randgruppen von sich gegeben haben, ihr seid hinter mir gestanden“, rief der Musiker dem begeisterte Publikum zu.
„Feuerwerk der Volksmusik“
Mit dem sehr emotionalen „Wenn i wiederkomm“, das er einst für seine verstorbene Schwester geschrieben hatte, beschloss Gabalier im Ernst-Happel-Stadion würdig seine Stadientournee. Ein wahres Feuerwerk der Volksmusik, das er 2020 nach einer Pause weiterführen will. „Dann starten wir in die nächsten zehn Jahre“, versprach der Musiker.