Anmerkung der Redaktion
ORF.at gestaltet die Berichterstattung über Suizide bewusst zurückhaltend und verzichtet, wo es möglich ist, auf Details. Wenn Sie sich selbst von Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Nummer 142.
Das bestätigte die Polizei am Mittwoch. Die Manipulation der Gasleitung erfolgte in der Wohnung des 22-Jährigen in dem Gemeindebau an der Ecke Preßgasse/Schäffergasse. Laut Polizeisprecherin Steierer wurde ein Anschlussrohr in der Küche manipuliert, wodurch Erdgas ungehindert in die Wohnung strömte. Die Zündung dürfte letztlich durch einen Schaltfunken oder durch offenes Feuer erfolgt sein.
15 Menschen teils schwer verletzt
Der 22-Jährige hatte offenbar berufliche und finanzielle Probleme. Bei der Explosion am 26. Juni wurde auch eine 29-jährige Hausbewohnerin getötet. Dazu kamen 15 weitere Verletzte, zwei davon schwer. Zahlreiche Anrainer verloren durch die Explosion ihr Zuhause. Ein Mensch befindet sich noch immer im Krankenhaus, wie „Wiener Wohnen“ am Mittwoch auf Anfrage mitteilte.
Der Fall erinnert an eine Explosion in der Mariahilfer Straße im April 2014. Damals hatte ein 19-Jähriger in Suizidabsicht einen Gasherd manipuliert und sich getötet. Mehrere Hausbewohner kamen nur knapp mit dem Leben davon.
Abrissarbeiten inzwischen beendet
Das Haus an der Ecke Preßgasse/Schäffergasse ist inzwischen vollständig abgerissen worden. Die Arbeiten seien beendet, sagte eine Sprecherin von „Wiener Wohnen“ am Mittwoch. Bis auf zwei Personen haben alle Mieter des betreffenden Gemeindebaus inzwischen das Angebot einer Ersatzwohnung angenommen.
Explosionshaus: Ursache geklärt
Eine Gasleitung wurde laut Polizei durchtrennt und zwar von einem 22-jährigen Mieter. Der Mann starb bei der Explosion in der Preßgasse, auch eine junge Frau kam ums Leben.
„Nächste Woche können die gesperrte Straße und die Parkplätze wieder freigegeben werden“, so die Sprecherin. Letzte Schuttreste würden in den kommenden Tagen noch weggeschafft. Im Haus waren 30 Wohnungen untergebracht. Laut „Wiener Wohnen“ sind alle Mieter inzwischen in Ersatzwohnungen untergekommen – mit zwei Ausnahmen. Eine Person habe sich privat um eine neue Unterkunft gekümmert, eine zweite befinde sich noch im Krankenhaus.
Neuer Gemeindebau wird errichtet
Am Standort wird in den nächsten Jahren wieder ein Gemeindebau errichtet werden. Die Planungen laufen bereits, die behördliche Einreichung wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2020 erfolgen.
Wann das Gebäude fertig sein wird, könne sie noch nicht sagen, meinte die Sprecherin. Allerdings: Derlei Projekte bedürften durchaus einige Jahre an Vorlaufzeit. Fix ist, dass die bisherigen Mieter ein Rückkehrrecht haben, sobald die neuen Wohnungen fertig sind. Soll heißen: Sie können zu den selben Konditionen in eine ähnlich große Wohnung an der selben Adresse wieder einziehen.