Polizist vor PC
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Chronik

Polizei twitterte 24 Stunden über Einsätze

Streitereien, Lärmbelästigung und ein dramatischer Sturz in den Donaukanal: All das hat die Wiener Polizei am Wochenende im Atem gehalten. Wer wollte, konnte die Einsätze im Internet mitverfolgen, beim dritten Twitter-Marathon der Social-Media-Abteilung der Polizei.

Die Twitterei der Polizei stößt auf reges Interesse: Mehr als 20.000 Mal angesehen wurde am Wochenende etwa ein Tweet, bei dem die Polizei zu einem Lokal ausrücken musste. Ein Gast wollte anscheinend die Gaststätte nicht verlassen. In einem Stiegenhaus in der Donaustadt hat es sich eine „hausfremde Person gemütlich gemacht“. Bewohner schlugen Alarm. Und in einem Studentenheim in Margareten wurde anscheinend zu viel gefeiert, wie die Polizei die Online-Community wissen ließ.

Mann mit Rollator soll Häuser ausgespäht haben

Die Tweets landeten auf dem Handy oder Bildschirm, ohne die Polizeieinsätze freilich zu beeinträchtigen. Dominik Grabner, Social-Media-Leiter der Wiener Polizei, erklärte im „Wien heute“-Interview: „Via 133 wird immer ein Notruf abgegeben bei der Polizei. Der geht dann in der Landesleitzentrale ein. Wir haben hier bei uns zwei Mitarbeiter sitzen, extern von der Landesleitzentrale. Die sagen die Einsätze dann dem jeweiligen Team an.“

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Skurille Meldungen waren auch heuer beim mittlerweile dritten Twitter-Marathon dabei. Ein Notruf ging etwa ein, weil drei verdächtige Personen anscheinend Häuser beobachtet haben. Einer der Männer war mit Rollator unterwegs.

Aber auch dramatische Einsätze wurden gepostet. „In der Leopoldstadt ist etwa eine Person in den Donaukanal gestürzt und wurde vorangetrieben“, berichtete Grabner. Mehrere Einsatzkräfte samt Polizeiboot waren bei der Rettungsaktion anwesend und konnten die Person schließlich unverletzt retten.

Klare Regeln, was nicht getwittert wird

In manchen Fällen herrscht allerdings bewusst Twitter-Abszinenz. „Suizid-Fälle werden ganz klar nicht gepostet bzw. wenn, dann in sehr abgeschwächter, umschriebener Form. Sämtliche Einsätze, wo in Rechte von Menschen eingegriffen werden könnte mit Datenschutz, mit Persönlichkeitsrechten, die werden auch nicht veröffentlicht“, erklärt Grabner.

Vor allem in der Nacht sind die Einsatzkräfte voll gefordert. Auf Grund des Wochenendes, des guten Wetters und der Tatsache, dass die Studenten wieder zurück in die Stadt gekommen sind, gab es einen großen Einsatzschwerpunkt bei Wohnungspartys aufgrund von Lärmbelästigung.